Berlin – Der Angriff auf einen türkischstämmigen Bundeswehrsoldaten im September in Berlin-Neukölln wird von der Generalstaatsanwaltschaft Berlin angezweifelt.
Das Verfahren sei eingestellt worden – stattdessen werde nun gegen den 25-jährigen Obergefreiten ermittelt, sagte der Sprecher Martin Steltner am Donnerstag.
Das Ermittlungsverfahren ist eingestellt worden, weil durch aufwendige Ermittlungen Widersprüche in den Angaben des Soldaten nicht aufgeklärt werden konnten. Es besteht der Verdacht, dass der Angriff vorgetäuscht worden ist. Ein Verfahren gegen den Soldaten wurde eingeleitet. pic.twitter.com/Wqoc5PPdBU
— GenStA Berlin (@GStABerlin) November 14, 2019
Er stehe unter Verdacht, „die Straftaten wohl vorgetäuscht“ zu haben. Das Motiv sei unklar. Demnach spreche vieles dafür: „Es wurden Zeugen vernommen, Videoaufnahmen ausgewertet und die Verletzungen untersucht“, erklärte Steltner. In der Mitteilung der Staatsanwaltschaft heißt es außerdem, dass „Widersprüche in den Angaben des Soldaten nicht aufgeklärt werden konnten“.
Der Fall
Der Bundeswehrsoldat hatte angegeben, im September an der Saalestraße zwei Männern verfolgt und attackiert worden zu sein, als er dort in seiner Dienstuniform unterwegs war. Die Unbekannten sollten ihn getreten, geschlagen und beschimpft haben.
Einer der Angreifer sollte gerufen haben, dass nur Deutsche eine Soldatenuniform tragen dürfen. An seinem Bein wurde eine Verletzung festgestellt, die der Soldat sich nach eigenen Angaben bei dem Angriff zugezogen haben soll.
Der polizeiliche Staatsschutz hatte die Ermittlungen übernommen, weil zunächst von einem rassistischen Motiv ausgegangen worden war. Eine Spur zu den vermeintlichen Angreifern hatte sich jedoch nicht ergeben.