Der Bebauungsplan für das hochumstrittene 3 Mio.-Asylheim an der Kamener Straße wurde am Donnerstagabend erwartungsgemäß in der Unnaer Ratssitzung beschlossen – mehrheitlich von SPD und Grünen (23 Stimmen).
Mit Nein stimmten 19 anwesende Ratsmitglieder von CDU, FLU, FDP, Ingrid Kroll (SPD), Jessika Tepe und Frank-Holger Weber (beide fraktionslos, CDU).
Eine Nachfrage nach den Kosten erlaubte sich noch einmal der CDU-Fraktionsvorsitzende Rudolf Fröhlich. Jens Toschläger, Technischer Beigeordneter, antworte, man werde „die Obergrenze von 3 Millionen einhalten“.
Davon werden wie berichtet 13 Kleinwohnungen an der nördlichen Stadtperipherie gebaut, die zuerst für Asylbewerber genutzt werden, später auch anderen Interessentenkreisen geöffnet werden sollen.
Klaus Göldner (Freie Liste Unna/FLU) erlaubte sich indes mit Rückgriff auf die gerade zuvor geführte hitzige Klimadiskussion eine kritische Nachfrage: Wie wolle man denn nach dem gerade ausgerufenen Klimanotstand für Unna mit der Stellungnahme des Naturschutzbundes NABU umgehen?
Dieser spricht sich ausdrücklich gegen die Bebauung dieses Areals neben dem Königsborner Sportplatz aus – wegen dort ansässiger Pflanzen und Tiere sowie wegen der erheblichen Lärmimmissionen durch die Kamener Straße, die direkt vor dem Grundstück her führt.
Darauf folgte betretenes Schweigen.
Den Klimanotand hatte als ersten Tagesordnungspunkt der viele Stunden währenden Sitzung ebenfalls SPD und Grüne mit ihrer Mehrheit durchgesetzt.