Mainz – Sandra Seilz hat nach eigenen schlimmen Erfahrungen beim Joggen eine Alarm-Hose erfunden, die sich nicht einfach herunterziehen lässt und so vor Überfällen schützt. Nachdem der Beitrag bei heute+ lief, gibt es unzählige Reaktionen!
>> „heute+“ hat sich zum Ziel gesetzt, „den Nachrichten-Mainstream kritisch“ zu hinterfragen. Das hat die ZDF-Nachrichtensendung am Dienstag getan – allerdings mit einem Thema, das nicht jedem schmeckte.
So gab es einen Beitrag des jugendlichen „heute“-Ablegers zu sogenannten „Safe Shorts“. Diese Schlüpfer, die Vergewaltigungen verhindern soll, hat das Zeug zum viralen Hit. Fast 500.000 Aufrufe hat die gewagte Unterhose, die Sandra Seilz für Frauen erfunden hat. 4500 Mal wurde das Video (siehe unten) geteilt. Auch die Kommentar-Spalte platzt vor Reaktionen.
Die junge ZDF-Redaktion kommt mit dem Löschen und Moderieren kaum nach und schreibt: „In diesem Video sind Flüchtlinge und die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung kein Thema, aber weil es hier stark diskutiert wird, einige Fakten, um die Debatte zu versachlichen“, gefolgt von Fakten und Zahlen aus der BKA-Kriminalstatistik 2016. „Wir machen weder Werbung für Safe Shorts, noch für Abschiebungen. Ist auch nicht unser Job.“
Wer sich durch die meist negativen Facebook-Kommentare wühlen möchte, kann das >> hier tun.
10.000 Safe-Shorts pro Monat, sagt die Erfinderin bei heute+
Zurück zur Alarm-Schlüpfer: Die Hose funktioniert quasi wie ein mittelalterliche Keuchheitsgürtel: Ausgestattet ist sie mit Sicherheitsschloss und einem 140-Dezibel-Alarmsignal, sobald es zu einem Angriff kommt.
Außerdem sei die Outdoor-Hose im Schritt mit einem Protektor ausgestattet. Die Verschlüsse seien so gearbeitet, „dass man die Hose nicht herunterziehen kann“, erklärt Erfinderin Sandra Seilz im heute+Interview.
Die Hose kostet je nach Sicherheitsstufe stolze 90 – 130 Euro. Auf safeshorts.eu zum Beispiel gibt es die alarmierenden Jogging-Hosen zu kaufen, aber auch bei Amazon.
„Die Idee kam mir, nachdem ich selbst überfallen wurde“, erklärt Sandra Seilz weiter. Sie hatte bei dem Überfall damals Glück – aber sie hatte Angst. „Ursprünglich wollte ich die Hosen nur für mich.“ Jetzt aber gibt es diese „für alle Frauen auf der Welt“.
Der Kritik, dass Überfälle statistisch überwiegend im familiären Bereich auftreten, entgegnet sie, dass es ein Produkt ist, das man trägt, „wenn man alleine draußen ist“.
Die Zielgruppe ist ganz klar definiert: Es sind junge Frauen. Immerhin verkauft sie mittlerweile 10.000 Stück der sicheren Shorts pro Monat.
Fotos: Facebook/heute+, safeshorts.eu