Berlin – Was im Neuköllner Streichelzoo passiert ist, macht einfach sprachlos. In ein Gehege in der Hasenheide sollen in der Nacht zu Freitag unbekannte Täter eingebrochen sein und sich die einzigen zwei Schafe geschnappt haben, wie der Berliner Kurier berichtet.
„Die müssen die armen Tiere dann über den Zaun geworfen haben. Und der ist knapp zwei Meter hoch“, erklärte Tierpfleger Gerrit Harre der Zeitung. Die Schafe wurden von den Unbekannten in ein nahe gelegenes Gebüsch gezerrt, wo das fünfjährige Muttertier von den Tätern geschlachtet wurde.
„Die haben ihr die Kehle durchgeschnitten und sie dann fachmännisch ausgeweidet. Und haben alles mitgenommen, was man essen kann“, erzählt der Tierpfleger weiter. Klauen, Kopf und Fell wurden am Tatort zurückgelassen. Das zweijährige Jungtier blieb von den Tätern verschont.
Das junge Schaf musste jedoch mit ansehen, wie die eigene Mutter geschlachtet wurde. Durch den Wurf wurde es außerdem an einer Klaue verletzt. „Wir haben die arme Emma erst am nächsten Morgen gefunden. Sie stand wie angewurzelt und völlig apathisch neben dem Gebüsch, in dem ihre Mutter getötet wurde“, so Harre weiter.
Das Schaf befindet sich nun in tierärztlicher Behandlung und ist durch das Verbrechen das einzige Schaf im Tierpark Neukölln. Dabei sollten es demnächst wieder mehrere Tiere im Gehege geben, denn das geschlachtete Schaf war trächtig. „Wir hatten uns schon so auf Nachwuchs gefreut“, so der Tierpfleger.
Bei der Polizei wurde bereits Anzeige erstatten und am Eingang des Geheges hängt ein Zeugenaufruf. Laut den Ermittletn sollen die Chancen „äußerst gering“ sein, die Täter zu fassen.
Gerrit Harre ist wütend über die brutale Tat: „Wenn diese Leute Hunger haben, sollen sie gefälligst in den Supermarkt gehen und sich nicht an unseren Tieren vergreifen!“
Zuletzt wurden auch auf dem Kinderbauernhof „SpieleWald“ in der Nähe von Marzahn immer wieder Tiere geklaut oder brutal abgeschlachtet, wie TAG24 berichtete.
Fotos: dpa (Symbolbild)