„Ich trete für die bundesweite Einführung eines Kopftuchverbots in Kindergärten und Volksschulen ein“: Mit diesen Worten hat Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) am Samstag gegenüber der „Krone“ seinen neuen Vorstoß in Sachen Integrationspolitik präsentiert. Dies sei neben Deutsch vor der Schule „der zweite notwendige Schritt, die Integration sicherzustellen“, so Strache.
Für Strache wäre das Kopftuchverbot in Kindergärten eine Maßnahme, damit „die Mädchen in ihrer Entwicklung bis zum zehnten Lebensjahr geschützt sind und sich frei entwickeln und integrieren können“. Das Kopftuch habe in Kindergärten und Volksschulen nichts verloren, so der Vizekanzler zur „Krone“.
Der FPÖ-Chef vertritt die Ansicht, das Kopftuch trenne die Kinder voneinander und verhindere die Integration. Strache: „Das spielt dem politischen Islam in die Hände, der schon heute gefährliche Parallelgesellschaften in diversen Vereinsstrukturen geschaffen hat.“ Wenn man nicht bei den jüngsten Kindern anfange, dagegenzusteuern, dürfe man sich nicht wundern, wenn „wir sie als Jugendliche bereits verloren haben“.
Debatte über Kopftuchverbot auch in Wiens SPÖ
Ein Kopftuchverbot an Schulen hatte zuletzt auch die SPÖ beschäftigt, nachdem die neue Wiener SPÖ-Landesparteisekretärin Barbara Novak in Interviews dafür plädiert hatte. Innerhalb der Partei wurde Novak daraufhin scharf kritisiert, ihr wurde aus den eigenen Reihen die Förderung einer „Ausgrenzungspolitik“ vorgeworfen.
Wenig später machte Novak einen Rückzieher und sprach sich für „Überzeugungsarbeit“ statt Verboten und Sanktionen aus. Auch der Wiener SPÖ-Chef und künftige Bürgermeister Michael Ludwig stellte mit Blick auf das Kopftuch klar, kein Freund von Verboten zu sein.