Berlin – Jedes Jahr werden weltweit 7,5 Millionen Mädchen illegal frühverheiratet – das sind mehr als 20.000 pro Tag. Weitere 100 Millionen Mädchen haben in ihren Heimatländern gar keinen rechtlichen Schutz vor einer Kinderheirat.
Diese erschreckenden Zahlen stammen aus einer aktuellen Studie von der Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ und wurden zum internationalen Mädchentag veröffentlicht.
„Viele frühverheiratete Mädchen sind Gewalt und Missbrauch ausgesetzt, zudem werden sie ihrer Bildungs- und Entwicklungschancen beraubt – das muss ein Ende haben“, fordert Susanna Krüger, Vorstandsvorsitzende von „Save the Children“ Deutschland.
„Kinderehen abschaffen heißt vor allem auch Geschlechtergerechtigkeit schaffen“, so Krüger. „Solange Kinderehen existieren, werden Mädchen niemals die gleichen Chancen haben wie Jungen.“
In den vergangenen Jahren wurden zwar in neun Ländern Verbesserungen vorgenommen – vor allem durch die Erhöhung des Mindestheiratsalters – und die meisten Länder haben 18 als legales Alter für die Heirat von Mädchen angenommen.
In zahlreichen Ländern ist das staatliche Recht nicht sehr wirkungsvoll, denn sie konkurrieren mit gewohnheitsrechtlichen und religiösen Gesetzen. Zudem gibt es vielerorts eine altgewohnten Traditionen, die unter anderem von lokalen Befehlshabern unterstützt werden.
Zahlreiche Länder erlauben jedoch jüngeren Mädchen, mit elterlicher oder gerichtlicher Zustimmung zu heiraten.
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