Über Jahre hinweg soll eine Gruppe von Salafisten in Kirchen und Schulen eingebrochen sein, um Geld für den Dschihad zu sammeln. Nach einem 90-tägigen Mammutverfahren wurden die acht mutmaßlichen Islamisten nun in Köln verurteilt.
Im Oktober 2015 begann in Köln das Verfahren gegen acht Männer aus der Salafisten-Szene unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen. Den Angeklagten im Alter zwischen 22 und 36 Jahren wurde schwerer Bandendiebstahl vorgeworfen. Drei Jahre lang haben sie kostbare Gegenstände aus Kirchen gestohlen, um laut der Anklage damit Kämpfer in Syrien zu unterstützen.
Wie die „Rheinische Post“ berichtet, sollen die erbeuteten Beiträge laut Anklage rund 19.000 Euro betragen haben. Die Kammer hätte außerdem ein „gemeinsames geistiges Konzept“ bei den Angeklagten feststellen können. Insbesondere kritisierte das Gericht die arrogante Einstellung der Täter aus der Salafisten-Szene.
„Ganz nach dem Motto: Allah schützt mich, die Schimpansen checken eh nichts“, zitiert das rheinische Blatt den Richter. In vorgelegten Chat-Verläufen hatten die Angeklagten Polizisten als „Schimpansen“ bezeichnet.
Angeklagte bezeichneten Polizisten als „Schimpansen“
Bei Untersuchungen und Befragungen konnte laut der Zeitung nicht festgestellt werden, ob die Täter tatsächlich schwere staatsgefährdende Straftaten vorbereitet haben. Aufgrund dessen wurden die acht Angeklagten wegen schwerem Bandendiebstahl und gefährlicher Körperverletzung verurteil. Das Strafmaß für die Täter beläuft sich von zwei Jahren und sieben Monaten bis zu vier Jahren und zehn Monaten.
Laut dem Bericht der „Rheinischen Post“, sollen im Laufe der Gerichtsverhandlungen immer wieder kuriose Pläne der Verbrecherbande ans Licht gekommen sein. Bei den Ermittlungen der Polizei seien Telefonate analysiert worden, in denen das Ausrauben von Diamanten-Minen in Südamerika geplant wurde.