Der 17-jährige Asylwerber befindet sich im Krankenhaus Natters in Behandlung. 69 „Nahkontaktpersonen“ wurden untersucht. Eine Ansteckung sei laut Bezirkshauptmann „eher unwahrscheinlich“.
Kufstein – Ein Fall von offener Tuberkulose ist an einem Gymnasium in Kufstein aufgetreten. Wie das Land Tirol am Mittwoch in einer Aussendung mitteilte, wurde die Verdachtsdiagnose vergangene Woche bei einem 17-jährigen Asylwerber aus Afghanistan bestätigt, der mit seiner Familie in einem Quartier in Kirchbichl wohnt. Der Jugendliche befindet sich im Krankenhaus in Natters in Behandlung.
Genaue Befunde sollen kommende Woche vorliegen, hieß es. Da es sich um eine meldepflichtige, ansteckende Infektionskrankheit handelt, seien die Schüler der Klasse, in der der 17-Jährige am Unterricht teilnimmt, untersucht worden. Gleiches gelte für die Familienmitglieder und Mitbewohner des 17-Jährigen in Kirchbichl, erklärte Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer. Eine Ansteckung sei „eher unwahrscheinlich“.
Blutproben werden ausgewertet
Die Blutproben und Röntgenbilder der 69 „Nahkontaktpersonen“ würden derzeit ausgewertet. Nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse werde die Bezirkshauptmannschaft gemeinsam mit der Schuldirektion kommende Woche informieren.
Der 17-Jährige war bereits im Vorjahr ärztlich und radiologisch untersucht worden, hieß es. Zu diesem Zeitpunkt sei er noch nicht krank gewesen. Die Tuberkulose-Erkrankung müsse in den letzten drei Monaten erfolgt sein. „Die jetzt laufenden Umgebungsuntersuchungen dienen auch dazu, die Infektionsquelle aufzuspüren – also jenen erkrankten Menschen, durch den sich der 17-jährigen Schüler angesteckt hat, zu finden, um ihn einer Behandlung zuzuführen“, meinte Platzgummer.