Bamberg – Ein unter Terrorverdacht in Bayern festgenommener iranischer Diplomat ist nach Belgien ausgeliefert worden.
Der 46 Jahre alte Mann sei am Dienstag den belgischen Behörden übergeben worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Mittwoch mit.
Der bei der iranischen Botschaft in Wien eingesetzte Verdächtige hatte einen Antrag gegen seine Auslieferung gestellt und sich dabei auf seine diplomatische Immunität berufen. Da sich der Iraner zum Zeitpunkt der Festnahme auf einer mehrtägigen Urlaubsreise außerhalb Österreichs befand, war er vor Strafverfolgung nicht geschützt, wie es weiter hieß. Dem Mann werden Spionage und Verabredung zum Mord vorgeworfen.
Der Diplomat gilt als mutmaßlicher Drahtzieher eines vereitelten Anschlags auf Exil-Iraner in Frankreich. Assadollah A. soll der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe zufolge ein in Belgien lebendes Ehepaar mit dem Anschlag beauftragt und ihm dafür auch eine Vorrichtung mit 500 Gramm Sprengstoff übergeben haben.
Der Anschlag sollte laut Ermittlern eine Versammlung oppositioneller Exil-Iraner mit 25.000 Teilnehmern am 30. Juni im französischen Villepinte treffen. Belgische Spezialeinheiten hatten das Paar mit dem Sprengstoff im Auto rechtzeitig in Brüssel gestoppt. Am 1. Juli war der Diplomat an einer Autobahnraststätte bei Aschaffenburg festgenommen worden.
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