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Jan 22

Versuchter Ehrenmord in Essen: Clan-Mitglieder foltern und skalpieren ihr Opfer

Foto: Funke Foto Services

ACHTUNG: Dieser Artikel wurde nachträglich zensiert. Dies ist der archivierte Originaltartikel:

Essen. Mohammad A. wurde gefoltert, geschlagen, skalpiert. Acht Syrer – alle gehören einem Familienclan an – überfielen den 19-Jährigen, um ihn so brutal wie möglich zu töten. Ihre abscheuliche Tat filmten sie auch noch.

Das wirft ihnen die Essener Staatsanwaltschaft vor, die Rede ist von versuchtem Ehrenmord. Ein regelrechtes Killer-Kommando schickte der Clan zu Mohammad A., die Täter trommelte die Familie aus ganz Deutschland zusammen: Aus Freyburg, Naumburg, Viersen und Essen kommen die Verdächtigen unter anderem. Fünf weitere Personen sollen ebenfalls beteiligt gewesen sein: Im Hintergrund sollen sie die Tat mitgeplant haben. Am Dienstag startet der Prozess gegen insgesamt 13 Angeklagte am Landgericht Essen.
Mohammad A. überlebte den Überfall nur knapp. Er sollte sterben – weil er die falsche Frau liebte.
Im Deutschunterricht lernte der 19-Jährige die gleichaltrige Sina M. kennen. Die beiden verliebten sich ineinander, begannen eine Beziehung.
Doch Sina M. führte bereits eine Ehe: Als 16-Jährige war sie mit dem heute 29-jährigen Dlovan B.zwangsverheiratet worden; 2500 Dollar hatte der Mann als eine Art Mitgift bezahlt. Dlovan B. sitzt ab Dienstag auch auf der Anklagebank.

Versuchter Ehrenmord: Foto wird zum Verhängnis

Ein Foto von Sina M. und Mohammad A., das bei Facebook auftauchte, wurde dem Liebespaar zum Verhängnis. Als ihre Verwandten Wind von der Beziehung bekamen, sahen sie die Familienehre in Gefahr und planten ein Mordkomplott, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

Am 31. Mai 2018 lauerte ein Killer-Kommando Mohammad A. an dessen Wohnung an der Steeler Straße au

Zum Sterben im Hinterhof abgelegt

Mit Knüppeln schlugen die acht Männer auf ihn ein, malträtierten ihn mit Messern, stachen ihm in die Lunge, den Unterbauch, entfernten seine Kopfhaut. Dann ließen sie ihn zum Sterben in einem Hinterhof liegen. Doch Mohammad A. überlebte.
Heute geht es Mohammad A. „erstaunlicherweise“ gut, sagt Rechtsanwalt Aykan Akyildiz, der A. beim Prozess vertritt: Der 19-Jährige ist Nebenkläger.
„Die seelischen Wunden und die Angst vor Racheaktionen ist natürlich noch präsent“, so Akyildiz.
Kontakt zu Sina M. hat Mohammad nicht mehr. „Sie wurde offensichtlich einer Art “Gehirnwäsche“ seitens der Familie unterzogen und hat sich von ihm komplett losgesagt“, so sein Anwalt.

Mutter und Tante sollen treibende Kräfte des Komplotts sein

Zwei Frauen gelten als treibende Kräfte im Hintergrund: Sinas Mutter und ihre Tante – Muzgin M. (39) und Gulistan A. (47). Gulistan A. soll den Tod von Mohammad A. „verlangt“ haben, so ein Sprecher des Landgerichts Essen gegenüber DER WESTEN.
Einige der Täter haben einen Flüchtlingsstatus, leben noch nicht lange in Deutschland. Andere wohnen schon lange hier: Gulistan A. etwa lebt seit 2002 in Deutschland.

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