
Polizisten stürmen am Morgen einen Plattenbau in Leipzig-Grünau. Eine Wohnung und der Keller werden durchsucht, danach mehrere Gegenstände beschlagnahmt.
Leipzig – Antiterror-Einsatz in Leipzig: Bei einer Großrazzia gegen mutmaßliche islamistische Gefährder hat die Polizei am Dienstag mehrere Wohnungen durchsucht und einen Syrer (23) festgenommen.
Gegen 7 Uhr stürmten Polizeieinheiten, darunter das SEK, vier Wohnungen in Leipzig. Vorausgegangen waren Ermittlungen gegen einen Asylbewerber aus Syrien, den die Beamten im Grünauer Deiwitzweg aufgriffen.
„Die Ermittlungen gegen den Beschuldigten werden wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat geführt“, erklärte der Dresdner Oberstaatsanwalt Lorenz Haase. Zu den genauen Hintergründen wollte sich Haase am Dienstag nicht äußern.
Wie TAG24 aus Justizkreisen erfuhr, soll der Syrer im Internet Materialien bestellt haben, die sich zum Bau von Bomben eignen. Tagelang wurde er daraufhin observiert, Spezialkräfte standen dabei immer für einen Not-Zugriff bereit.
Nach der Festnahme des Mannes durchsuchten Kriminalisten am Dienstag dessen Unterkunft und drei weitere Wohnungen von Flüchtlingen, die in den Ermittlungen aktuell als „Zeugen“ geführt werden. Auch die Keller der Plattenbauten wurden akribisch untersucht. In Beweissicherungstüten transportierten die Ermittler zahlreiche Gegenstände ab, darunter Notebooks und Festplatten. Ob auch Waffen und zum Bombenbau geeignete Materialien gefunden wurden, wollte der Oberstaatsanwalt nicht sagen. „Derzeit werden sichergestellte Gegenstände und Unterlagen gesichtet und untersucht“, so Haase.
Nach einer ersten Auswertung soll heute entschieden werden, ob gegen den Syrer Haftbefehl beantragt wird.

Fotos: Alexander Bischoff