Detmold – Was hat Zeynel W. (29) seiner Freundin angetan? Wie tief muss die Demütigung, wie schwer das Leid dieser jungen Frau sein?
„Er war wie ein Tier. Ich dachte, ich muss sterben. Er hat aus mir ein menschliches Wrack gemacht“, sagte Franziska E. (23) unter Tränen. Vor dem Landgericht Detmold musste die junge Mutter (1 Kind) am Freitag gegen den Mann aussagen, den sie einmal liebte, dem sie vertraute. Unfassbar, welches stundenlange Martyrium sie schilderte.
Es passierte bereits im Sommer 2016. Franziska E. lebte mit ihrem Freund Zeynel W. zusammen. Der Mazedonier hatte bereits mehrere Kinder mit mehreren Frauen. „Anfangs war er zärtlich, liebevoll. Doch plötzlich entwickelte sich eine krankhafte Eifersucht. Er schlug mich ständig“, sagte sie.
Dann ein Samstag im Juli. Ohne seine Erlaubnis ging Franziska E. abends in die Disco. Bei der Rückkehr fing Zeynel W. sie auf der Straße ab. „Er zerrte mich an den Haaren ins Haus und stieß mich ins Schlafzimmer“, schildert sie. Dann zog er einen Dreifachstecker aus der Wand und peitschte auf die Freundin ein. „Er legte mir das Kabel um den Hals und zog zu, bis ich bewusstlos wurde“, schilderte sie.
Später soll er sie noch mehrfach gewürgt und gedrosselt haben, teilweise bis zur Bewusstlosigkeit. Außerdem schlug und trat er sie. Und dann dies.
„Zuletzt zerrte er mich ins Wohnzimmer und sagte: Wenn ich aufhören soll, müsse ich das schlucken. Dann urinierte er mir in den Mund. Ich musste den Urin trinken. Danach ließ er von mir ab.“
Nachdem Franziska E. Anzeige erstattet hatte, tauchte Zeynel W. unter. Erst im August 2018 wurde er gefasst und in U-Haft gesteckt. Seine Taten begründete er mit Alkohol- und Drogenproblemen. „Ja, ich habe sie ein paar Mal geschlagen. Aber ich habe sie nicht gewürgt und ihr erst recht nicht in den Mund uriniert“, erklärte er. Doch diese Aussage deckt sich nicht mit dem Verletzungsbild.
Ärzte dokumentierten bei Franziska E. Hämatome am ganzen Körper, Würgemale am Hals. „Ich habe mich zwei Jahre kaum aus dem Haus gewagt und bin noch heute in psychologischer Behandlung“, sagt sie.
Der Prozess wird fortgesetzt. Das Urteil soll am 4. März gesprochen werden.