«

»

Mai 27

Siegaue „Meine Freundin wird vergewaltigt“ Polizei: „Wollen Sie mich verarschen?“

Auf einer Wiese in der Nähe der Siegfähre wurde die 23-Jährige brutal vergewaltigt.
Foto: Stephan Propach

Bonn –Was muss das für ein schreckliches Gefühl gewesen sein?

Kurz nach Mitternacht des 2. April wählt ein junger Mann den Polizei-Notruf und erklärt einer Beamtin, dass seine Freundin (23) gerade vergewaltigt wird. Doch die glaubt ihm nicht. Es handelt sich um den schrecklichen Übergriff in der Bonner Siegaue.

Beamtin in Notrufzentrale glaubt dem Anrufer nicht

Der „Rheinischen Post“ liegt das Protokoll des Telefongesprächs vor. So soll es abgelaufen sein: „Hallo, meine Freundin wird gerade vergewaltigt. Von einem Schwarzen. Er hat eine Machete“, erklärt der 26-Jährige aufgelöst.

Die Beamtin an der anderen Leitung fragt misstrauisch: „Sie wollen mich nicht verarschen, oder?“ „Nein, nein“, antwortete der Anrufer, der Täter habe eine Riesen-Machete dabei.

„Danke, tschö“ – Polizistin legt auf, ohne zu helfen

„Hm“, entgegnete die Frau zweifelnd. Panisch versicherte ihr der junge Mann, er habe Todesängste. Er fürchte, dass der Angreifer seine Freundin gleich umbringen werde. Die Polizistin erkundigte sich nach seinem Namen, versprach ihm, die Kollegen zu schicken, verabschiedete sich mit „Danke, tschö“ und legte einfach auf – ohne ihm irgendwelche Verhaltenstipps an die Hand zu geben.

Der hilflose Mann musste selbst zusehen, wie er klar kommt. Sollte er dazwischen gehen und sein eigenes Leben riskieren oder warten, bis die alarmierten Streifen eintreffen?

Camper wählt nochmal die 110

Auch als der Vergewaltiger von der Freundin des Campers abließ und das Paar weglief, war von der Polizei immer noch nichts zu sehen. Wieder wählte der Student die 110 und wurde bloß an die Polizeistelle in Siegburg verwiesen. Dort solle sich das Paar hinwenden. Erst 20 Minuten nach der Sex-Attacke traf endlich eine Streife ein.

Was sagt die Bonner Polizei zu dem unsensiblen Verhalten?

Frank Piontek, Sprecher der Bonner Polizei, räumte gegenüber der „Rheinischen Post“ ein, dass die „aufnehmende Beamtin in der Leitstelle nach unseren Feststellungen die Umstände des ersten Anrufs zunächst nicht richtig eingeordnet und sprachlich unangemessen reagiert hat“.

Auch der zweite Anruf sei im Sinne des Opfers nicht sachgerecht behandelt worden. Trotzdem hätte das Verbrechen nicht verhindert werden können, heißt es weiter.

Prozess startet im September

Der Prozess gegen den Siegauen-Vergewaltiger beginnt voraussichtlich im September. Die siebenseitige Anklageschrift enthält die Details der Pannen-Kommunikation der Polizei aus jener April-Nacht allerdings nicht.

Quelle: Express

 

Brutaler Säge- Vergewaltiger gefasst: Der Freund sah zu ohne zu verteidigen | die Hintergünde

Schreibe einen Kommentar

Close