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Mrz 13

Angst-Staat Deutschland? Zahl der Waffenscheine steigt um 500 pro Tag

Ein Kleiner Waffenschein liegt neben einer Schreckschuss-Pistole.
dpa/Oliver Killig

Die Angst geht um in Deutschland. Vor allem die Flüchtlingswelle hat dafür gesorgt, dass sich einige Deutsche in ihrem Land nicht mehr sicher fühlen. Deshalb tragen Tausende nun eine Waffe.

Die Zahl der kleinen Waffenscheine ist allein im Januar bundesweit um 15.504 gestiegen, also rund 500 pro Tag. Das berichtet die „Rheinische Post“ unter Berufung auf Daten des Bundesinnenministeriums.

Mittlerweile haben 485.245 Bürger solche Lizenzen im Nationalen Waffenregister gelistet. Vor einem Jahr waren es noch 300.949. Das entspricht einer Zunahme von 62 Prozent. In den Jahren 2013 und 2014 wuchs die Zahl der kleinen Waffenscheine jeweils nur um etwa fünf Prozent.

Sicherheitsexperten warnen davor, sich durch den Erwerb eines kleinen Waffenscheins und entsprechender Gas- oder Signalwaffen in Sicherheit zu wiegen. „Das ist nur eine Scheinsicherheit“, sagte Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft. „In Wahrheit wächst das Risiko für Leib und Leben aber, weil sich viele Menschen mit einer solchen Waffe in der Tasche kaum mehr gefahrenbewusst verhalten und leichtsinniger werden.“ Besondere Sorge bereite ihm außerdem, dass die ungebrochen hohe Nachfrage an kleinen Waffenscheinen ein weiter abnehmendes Vertrauen in den Staat und die Polizei bedeute.

Experten sehen Risiken

Auch könne die richtige Handhabung im Konfliktfall scheitern, warnt das Innenministerium Nordrhein-Westfalen. Mit Blick auf mögliche lebensbedrohende Verletzungen warnte eine Sprecherin: „Das sind keine Spielzeuge.“ In Konfliktsituationen sei es immer besser, auf sich aufmerksam zu machen.

Der kleine Waffenschein erlaubt es dem Besitzer, Gas-, Schreckschuss- oder Signalwaffen verdeckt zu führen. Dazu gehören beispielsweise Pistolen oder Revolver, die beim Abfeuern der Munition Reizgas verschießen – und dabei täuschend echt aussehen. Außer in Notwehrsituationen dürfen die Waffen in der Öffentlichkeit nicht eingesetzt werden, das Führen ist bei Veranstaltungen oder Demonstrationen nicht erlaubt. Der reine Besitz und Erwerb solcher Waffen ist auch ohne einen Schein ab dem 18. Lebensjahr möglich. Voraussetzung für den kleinen Waffenschein sind beispielsweise die körperliche und geistige Eignung, keine Drogen- oder Alkoholsucht sowie die fachgerechte Aufbewahrung der Waffen.

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