Grausames Sexualverbrechen im niederösterreichischen Tulln: Ein 15-jähriges Mädchen wurde zweimal vergewaltigt, drei Männer sollen an der Tat beteiligt gewesen sein. Auf der Suche nach den Tätern führte die Polizei bei 59 Bewohnern von Asylunterkünften DNA-Abgleiche durch. Ein Verdächtiger werde derzeit überprüft, der Afghane befinde sich in polizeilicher Obhut, hieß es. Zudem verweigert die Stadt nun vorerst die Aufnahme weiterer Flüchtlinge, bis der Sachverhalt geklärt ist.
Die Tat hatte sich laut Polizeisprecher Johann Baumschlager Ende April in den Abendstunden ereignet. Schauplatz war seinen Angaben zufolge der Bereich Messegelände Tulln. Jeweils zwei Männer sollen die 15-Jährige gehalten haben, während sie vergewaltigt wurde.
DNA-Ergebnisse in zwei Wochen erwartet
Laut Baumschlager mussten vergangene Woche 59 Männer DNA-Proben abgeben. Es habe sich um 34 Asylwerber in drei Containerdörfern und um 25 privat untergebrachte Personen gehandelt. Das sei entsprechend zeitaufwendig gewesen. Ergebnisse sollen dem Sprecher zufolge in etwa zwei Wochen vorliegen. Ein Verdächtiger werde aber schon jetzt überprüft, sagte Baumschlager am Dienstagnachmittag. Der Afghane sei „in polizeilicher Obhut“. Weitere Erhebungen seien notwendig. Bei einem weiteren Verdächtigen soll es sich um einen Somalier handeln.
Die Polizei habe sich in dem Fall „mit Informationen zurückgehalten, um die erste Phase der Ermittlungen nicht zu gefährden“. Es sei vor allem darum gegangen, dass sich mögliche Täter vor der Abgabe einer DNA-Probe nicht absetzen, sagte Baumschlager am Dienstag. Sofort reagiert sei insofern worden, als der Bereich um die Unterkunft verstärkt bestreift werde.
Tulln verweigert Zuteilung von Flüchtlingen
Mittlerweile hat auch die Stadtverwaltung auf die laufenden Ermittlungen reagiert: Weil es sich bei den Tätern um Flüchtlinge handeln soll, werde die Zuteilung weiterer vorerst verweigert, hieß es aus dem Rathaus. Die Betreuung jener, die sich bereits in Tulln befinden und „an die hier geltenden Regeln und Gesetze halten“, werde freilich fortgesetzt.
„Für mich gibt es null Toleranz gegenüber straffälligen Asylwerbern, die das Gastrecht missbrauchen. Angesichts dessen, was diese Verbrecher dem Mädchen angetan haben, ist die volle Härte des Gesetzes gefordert“, stellte Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP) unmissverständlich fest.