Mönchengladbach. Nicht nur in Herford sondern auch in Mönchengladbach wurden in einer Ditib-Moschee kleine Kinder in Soldatenuniformen gesteckt.
NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) hat bestätigt, dass nicht nur in einer Herforder Ditib-Moscheegemeinde vier- bis siebenjährige Kinder in Soldatenuniformen gesteckt und zu martialisch anmutenden Aufführungen ermuntert wurden. Auch in einer Ditib-Gemeinde in Mönchengladbach habe es zuletzt solche Szenen gegeben, erklärte der Minister am Donnerstag im Familienausschuss des Landtags. Ein Internet-Video, auf dem auch der Imam der Gemeinde zu sehen sei, belege dies.
„Es ist unerträglich und höchst alarmierend, dass Kinder an solchen kriegs- und gewaltverherrlichenden Maßnahmen teilnehmen und für nationalistische Zwecke missbraucht werden“, wetterte Stamp. Die verstörenden Szenen von uniformierten Kindern mit Spielzeuggewehren stünden nicht nur dem Geist gewaltfreier Erziehung in besonders eklatanter Weise entgegen, sondern verstießen auch gegen die UN-Kinderrechtskonvention. Der Ditib-Bundesverband habe auf Stamps Beschwerde reagiert und sich von den Aufführungen distanziert. Die Verantwortlichen seien vom Verband zum Rücktritt aufgefordert worden. In Herford prüft das Jugendamt, ob ein Fall von Kindeswohlgefährdung vorliegt.
Nach Einschätzung des Ministers ist Ditib in seiner Ausrichtung „sehr heterogen“. Manche Moscheegemeinden leisteten vorbildliche Arbeit, ganz ohne nationalistische Tendenzen. „Einige haben unsere Null-Toleranz-Haltung gegenüber solchen Auftritten ausdrücklich gewürdigt“, erklärte Stamp.