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Mrz 07

Acht Männer randalieren im Flüchtlingsheim – Polizist verletzt


Einen Tag nach ihrer Ankunft in dem ehemaligen Militärdepot im Kreis Kleve haben acht Flüchtlinge in der Unterkunft randaliert. Dabei wurde ein Bundespolizist schwer verletzt. Die Ermittlungen dauern an.

Nach Randale in einer Flüchtlingseinrichtung in der Nähe der nordrhein-westfälischen Stadt Kleve ist ein Polizist schwer verletzt worden. Angaben der Polizei zufolge hatten die acht Männer am Samstagmittag bei der Rückkehr in ihre Unterbringung in dem Depot in Haldern-Töven das Sicherheitspersonal mit Eisenstangen bedroht.

Die 18- bis 28-Jährigen sollen nach einem Einkauf im Ort Rees-Haldern versucht haben, in den abgesicherten Wachraum einzudringen. Als das nicht gelang, schlugen sie in zwei weiteren Gebäuden mehrere Glasscheiben ein und zerstörten die Einrichtung. Derweil verständigten die Sicherheitsleute die Polizei in Kleve, die mit Unterstützung der Bundespolizei anrückte.

Die Beamten überwältigten alle acht Randalierer gegen deren Widerstand. Dabei brach sich einer der Bundespolizisten den Fuß. Die Männer kamen in Polizeigewahrsam, wo ihre Personalien aufgenommen wurden. Einer der Männer war stark angetrunken, ein weiterer leicht – die anderen sechs hatten keinen Alkohol im Blut, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage der „Welt“.

Streit schon bei der Ankunft

Anschließend wurden sie entlassen und voneinander getrennt in andere umliegende Flüchtlingseinrichtungen gebracht. Gegen die acht Männer wurde ein Strafverfahren wegen schweren Landfriedensbruchs, Widerstands, Bedrohung, Körperverletzung und Sachbeschädigung eingeleitet. Zwei der Männer kommen aus Togo, die anderen sechs aus Ghana. Nach Angaben der Polizei liegt der Fall nun bei der Staatsanwaltschaft.

Medienberichten zufolge war es schon am Vorabend zu Konflikten gekommen, als die Flüchtlinge mit einem Bus mit insgesamt 18 Menschen in dem ehemaligen Bundeswehrdepot einfuhren. Wie die „Rheinische Post“ schreibt, hatten sie damit gerechnet, in eine andere Unterkunft nach Rheinberg gebracht zu werden. Neun von ihnen wollten den Bus zunächst nicht verlassen. Es habe sich herausgestellt, dass zwischen den Gebäuden kein Mobilfunkempfang möglich sei. Darüber gerieten sie in Sorge, weil sie fürchteten, beim laufenden Asylverfahren nicht erreichbar zu sein, und der Kontakt zur Familie fehle. Der Polizei gelang es, sie so weit zu beruhigen, dass sich die Menschen darauf einließen, zunächst einmal die Nacht in dem Depot zu verbringen.

Auf dem Gelände leben nach dem Randalevorfall am Samstagmorgen aktuell nur noch neun Asylbewerber. Platz ist nach Angaben der Stadt Rees für rund 400 Personen. Zuständig für die Zuteilung der Flüchtlinge ist die Bezirksregierung Arnsberg. Es werde „mit Hochdruck“ daran gearbeitet, für einen besseren Handyempfang im Bereich des Depots zu sorgen, obwohl es auch Stellen gebe, an denen schon eine Verbindung möglich sei.

Quelle

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