Müssen die neuen AfD-Abgeordneten zukünftig vier Kilometer laufen, um in den Bundestag zu kommen? Die Parlamentarier könnten im ehemaligen Innenministerium landen. Der Riesenbundestag stellt das Regierungsviertel vor Platzprobleme.
Die Büros der AfD-Abgeordneten und ihrer Mitarbeiter werden möglicherweise nicht innerhalb des Berliner Parlamentsviertels untergebracht. Laut der „Rheinischen Post“ unter Berufung auf Bundestags- und AfD-Kreise ist dafür das frühere Innenministerium im Spreebogen im Gespräch. Die neuen AfD-Abgeordneten sind möglicherweise nicht allein: Auch die Mitarbeiter des Petitionsausschusses könnten dorthin umgesiedelt werden.
Während die meisten anderen Abgeordneten nur wenige Schritte zum Plenarsaal des Bundestages haben, müssten die AfD-Parlamentarier in diesem Fall jedes Mal rund vier Kilometer zurücklegen. Weil der Bundestag nach der Bundestagswahl von 630 auf 709 Abgeordnete gewachsen ist, müssen zusätzliche Liegenschaften angemietet werden.
Die Unterbringung der AfD-Abgeordneten birgt Konfliktpotenzial. Der Umgang mit den Rechtspopulisten wird derzeit stark diskutiert.
So ist nach dem Wahlerfolg die Mehrheit der Deutschen einer Umfrage zufolge gegen eine Ausgrenzung der Fraktion im Bundestag. 63 Prozent der Befragten sagten, dass die 93 Abgeordneten der AfD in der parlamentarischen Arbeit genauso behandelt werden sollten wie jede andere Fraktion auch. Das ergab eine Forsa-Befragung im Auftrag des Magazins „Stern“.
Zuletzt hatte die „Rheinische Post“ berichtet, dass die FDP laut einem Medienbericht im neuen Bundestag in der Mitte des Plenarsaals zwischen den möglichen künftigen Koalitionspartnern Union und Grünen sitzen will – um eine Platzierung neben der AfD zu vermeiden.