Microsoft-Gründer Bill Gates hat die Migrationspolitik der EU-Regierungen, und vor allem die der deutschen Kanzlerin Angela Merkel kritisiert. Die deutsche Regierung sei unnötig großzügig gegenüber afrikanischen Flüchtlingen, sagte der US-Milliardär im Gespräch mit der Welt am Sonntag.
„Einerseits möchten Sie Flüchtlinge aufnehmen, sich großzügig zeigen. Doch je großzügiger Sie sind, umso mehr spricht sich das herum – was wiederum noch mehr Menschen motiviert, Afrika zu verlassen“, so der Unternehmer.
Deutschland könne jedoch unmöglich diese gewaltige Masse an Menschen aufnehmen, die sich dann auf den Weg machen würde. Laut Gates muss man es nun den Menschen aus Afrika erschweren, die bisherigen Transitrouten nach Europa zu benutzen.
Gleichzeitig lobte der Unternehmer Berlin für die Tatsache, dass es 0,7 Prozent seines BIP für die Entwicklungshilfe ausgebe. Dies sei „phänomenal“.
Europa durchlebt zurzeit die schwerste Migrationskrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Nach Angaben der Internationalen Migrationsbehörde (IOM) waren 2015 insgesamt etwa 1,8 Millionen Flüchtlinge nach Europa gekommen. Ende Juli 2016 hatte das IOM mitgeteilt, seit Jahresanfang 2016 seien immer noch mehr als 240.000 Menschen über das Mittelmeer nach Europa eingereist.