- Wahre Identität des festgenommenen Flüchtlings unklar
- Polizei vermutet, dass er aus Algerien stammt
- Behörden haben ihn nicht als „Gefährder“ registriert
Woher kommt der Flüchtling, den die Aachener Polizei bei einer Razzia am Montag (16.01.2017) festgenommen hat, wirklich? Er gibt an, aus dem Iran zu stammen. Die Polizei glaubt ihm nicht.
Der 18-Jährige hat laut Polizei keine Ausweispapiere und kommt laut Einschätzung der Behörden aus Algerien. Allein in Aachen, wo er im September 2015 aufgetaucht war, ist er 28 Mal wegen krimineller Delikte aufgefallen. Die Taten gehen von Körperverletzung bis hin zu Raub und Diebstahl. Inzwischen sitzt er in Aachen in Untersuchungshaft. Nachdem er einige Zeit in einer Aachener Flüchtlingsunterkunft gelebt hatte, wurde er im Sommer 2016 einer Einrichtung im hessischen Gießen zugewiesen.
Verdächtiger auch in Hessen aufgefallen
Die Aachener Polizei hat inzwischen Kontakt zu den hessischen Behörden aufgenommen. Der Mann sei in der Vergangenheit schon mehrfach erkennungsdienstlich erfasst worden. Auch in Hessen soll er mehrmals straffällig geworden sein. So soll er fünfmal durch Diebstähle und Körperverletzungen aufgefallen sein. Letztlich bleiben Fragen: Warum wurde der junge Mann trotz seiner kriminellen Vergangenheit nicht festgenommen oder kam in Abschiebehaft? Wieso konnte er immer wieder verschwinden und sich mit neuen Identitäten ausstatten?
Staatsanwaltschaft Aachen: Vorwürfe reichten nicht für U-Haft
Ein Abgleich seiner Fingerabdrücke zeigte, dass der Mann verschiedene Namen und Herkunftsländer angab – wie Libyen und Algerien. Dem WDR sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aachen am Freitag (20.01.2017), man habe den 18-Jährigen nicht früher in Haft nehmen können, da aus Sicht der Aachener Behörde keiner der Vorwürfe für eine Untersuchungshaft ausgereicht habe.
Laut Polizei nicht als „Gefährder“ registriert
Viele fragen sich auch, ob seine Festnahme am Montag (16.01.2017) ein Zufall war oder gezielt nach ihm gesucht wurde. Laut Aachener Polizei ist er in der Region nicht als Gefährder registriert. Der 18-Jährige war am Montag im Rahmen einer Razzia in einem Wettbüro in der Aachener Innenstadt festgenommen worden. Dabei fanden die Beamten auch Falschgeld und Rauschgift.
Weitere Strafverfahren
Gegen vier weitere Personen wurden Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. Zwei junge Männer aus Hessen waren zur Feststellung ihres Aufenthaltes im Datencomputer der Polizei vermerkt. Gegen sie laufen in dem Bundesland mehrere Strafverfahren, die aber nicht zu Ende gebracht werden konnten, da der Aufenthalt der Männer nicht bekannt war.
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