Gemünden – Die Reise nach Deutschland endete für einen afrikanischen Flüchtling mit dem Tod. Er wurde von einem Güterzug überfahren.
Der Leichnam des Mannes wurde am Sonntagmorgen im Bereich des Gemündener Bahnhofs aufgefunden. Die Hintergründe des zunächst rätselhaften Leichenfundes teilten das Polizeipräsidium Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Würzburg am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Demnach handelt es sich bei dem Toten „wohl um einen afrikanischen Flüchtling, der mit einem Güterzug illegal nach Deutschland eingereist war“, wie es in der Mitteilung heißt. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft war der Mann, dessen Identität noch immer ungeklärt ist, in Begleitung eines 23-jährigen Flüchtlings aus Nigeria und eines 19-jährigen Flüchtlings aus Niger unterwegs.
„Das Trio verließ den Güterzug am Samstagabend in Gemünden bei verlangsamter Fahrt. Dem Sachstand nach geriet der bislang noch Unbekannte dabei unter den Zug und erlitt dabei die tödlichen Verletzungen“, sagte ein Polizeisprecher.
Seine Begleiter ließen den Verunglückten einfach zurück. Sie verbrachten die Nacht im Bahnhofsgebäude und suchten dann am Sonntagmorgen eine Polizeiwache auf, wo sie Asylanträge stellten.
Beide Männer kamen in Aufnahmeeinrichtungen. Gegen sie wurden Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung eingeleitet.