Elsdorf –
Die Handwerker arbeiten zurzeit mit Hochdruck am Innenausbau. An der Nussbaumallee soll ein zweites Gebäude für Asylbewerber und andere Menschen ohne festen Wohnsitz im Mai bezugsfertig werden.
Vor knapp einem Jahr hat die Stadt im ersten Gebäude unweit der Zuckerfabrik Asylbewerber untergebracht. Die Stadtverwaltung hatte Planung und Bauleitung selbst in die Hand genommen. Nach einem guten halben Jahr Bauzeit konnten die Wohnungen bezogen werden. Das Gebäude entstand neben den maroden Baracken auf einem Acker zwischen Elsdorf und Giesendorf. Im Oktober wurden die heruntergekommenen Wohncontainer abgebrochen und an dieser Stelle mit dem Bau des zweiten, baugleichen Hauses begonnen.
Pfirsichfarbene Fassade
Auch in diesem zweigeschossigen Haus, dessen Putzfassaden wie das Nachbarhaus pfirsichfarben getüncht sind, sollen in zehn Wohnungen rund 50 Flüchtlinge untergebracht werden. Die Wohnungen im Obergeschoss sind über eine Außentreppe und einen Außenflur zugänglich. Im kommenden Monat werden Estrich gegossen und Linoleumböden auf der Fußbodenheizung verlegt, Badezimmer eingebaut, Wände gestrichen und Außenanlagen gestaltet. Schließlich werden die Wohnungen möbliert. Jede Wohnung bekommt eine Küche mit Kühlschrank, Herd und Spüle, in den Wohnräumen werden Betten, Tisch, Stühle und pro Bewohner ein Spind aufgestellt.
Auf jeder Etage gibt es zudem einen Waschraum mit je drei Waschmaschinen. Ende Mai sollen die ersten Bewohner einziehen. Beide Häuser kosten zusammen rund eine Million Euro. Da zurzeit keine neuen Flüchtlinge nach Elsdorf kommen, will die Stadt dort Asylbewerber unterbringen, die zurzeit in von der Stadtverwaltung gemieteten Wohnungen leben.
Aktuell leben in Elsdorf 261 Flüchtlinge in städtischen Unterkünften, davon sind 111 als Asylanten anerkannt. Auch sie leben weiterhin in von der Stadt gemieteten oder gekauften Häusern. „Wir können die nicht auf die Straße setzen. Dann werden sie möglicherweise obdachlos und dann sind wir doch wieder zuständig“, sagt Stadtsprecher Robert Wassenberg. Das Gebäude werde demnach dringend benötigt. Von den 150 Asylbewerbern sind nach Auskunft der Stadt viele schon weit im Verfahren. Sie erwarten in Kürze die Anerkennung und damit das Bleiberecht.
Die Quote der Asylbewerber sinke durch die Anerkennungen, weshalb irgendwann mit der Zuweisung weiterer Flüchtlinge zu rechnen sei, sagt Stadtsprecher Wassenberg.