Düsseldorf – Bei der Registrierung von Flüchtlingen gibt es Probleme. Die 2016 eingeführten Fingerabdruck-Terminals für neu eingereiste Asylbewerber haben mit massiven technischen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Das zumindest legen Recherchen des WDR-Magazins „Westpol“ nahe.
Bei rund 30 Prozent der Fingerabdrücke, die im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) genommen werden, seien die Bilder zu dunkel, verwischt oder lückenhaft.
Dies geht aus einem internen Schreiben der Sicherheitsbehörden hervor, welches dem WDR-Magazin WESTPOL vorliegt: „Eine fehlerfreie Bereitstellung der Fingerabdruck-Daten in allen relevanten Systemen ist nicht möglich“, heißt es dort wörtlich.
Oliver Huth vom Bund Deutscher Kriminalbeamter sieht darin auch eine Gefahr im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus: „Wir können festgestellte Terroristen und das biometrisch gesammelte Material nicht mit dem Altbestand abgleichen.“ Zudem wisse man nicht, wann sich jemand wo aufgehalten habe: „Und gerade das ist maßgeblich, wenn man Organisationsdelikte verfolgen will, wie die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.“
Das für die Fingerabdruck-Systeme zuständige Bundesinnenministerium wollte die hohe Fehlerquote auf WESTPOL-Anfrage nicht bestätigen. Belastbare Zahlen dazu lägen nicht vor.
Das Ministerium räumt allerdings ein: „Im Rahmen der Erhebung von Fingerabdruckdateien ist es nicht völlig auszuschließen, dass eine geringe Qualität der Fingerabdrücke festgestellt wird.“