Traunreut – Knapp 200 Flüchtlinge leben in der Traunreuter Gemeinschaftsunterkunft – doch der Erhalt des dortigen Deutschkurses geht sich nicht mehr aus. Der Grund: Die Nachfrage ist zu gering.
Die Deutschkurse in der Gemeinschaftsunterkunft an der Tachinger Straße in Traunreut werden vorerst eingestellt, das berichtet das Traunsteiner Tagblatt in seiner Mittwochsausgabe. Fakt ist, dass die Nachfrage inzwischen zu gering ist. Im Frühjahr habe es noch rund 15 bis 20 Lernwillige gegeben, zuletzt seien es gerade mal zwei oder drei gewesen, so der Sprecher der Deutschlehrer Wolfgang Hägele gegenüber der Zeitung: „Für die wenigen können wir uns nicht hinstellen.“
Bei den Hintergründen kann Hägele nur rätseln: Früher fanden die Kurse im Mehrgenerationenhaus statt, wurden dort dann abrupt beendet und in die Gemeinschaftsunterkunft verlegt. Womöglich wussten das einige der Flüchtlinge nicht. Auch der Ramadan oder geringe Bleibeperspektiven haben vielleicht ihren Teil zur geringen Motivation beigetragen, so das Traunsteiner Tagblatt.
In der Gemeinschaftsunterkunft leben knapp 200 Flüchtlinge, in der ganzen Stadt insgesamt 270. Damit ist Traunreut die Stadt mit den meisten Asylbewerbern im Landkreis Traunstein. Sprachkurse beim Verein „Integrative Sozialpädagogische Gruppenarbeit“ in Traunreut werden von den Flüchtlingen dagegen weiterhin angenommen.