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Mai 03

Künftige Sozialwohnungen: Unterbringung für Flüchtlinge in Weinheimer Händelstraße soll 60 Jahre halten

Der Neubau ist für 45 Bewohner ausgelegt, die ersten von ihnen werden im Mai einziehen. Gebäude in der gleichen Bauart sollen noch an anderen Stellen in der Stadt entstehen. Foto: Kreutzer

Nach der Anschlussunterbringung der Flüchtlinge sollen die Wohnungen als Sozialwohnungen genutzt werden

Weinheim. Rund 1,7 Millionen Euro hat der Neubau der Anschlussunterbringung für Flüchtlinge in der Händelstraße 48a in unmittelbarer Nachbarschaft zur Helen-Keller-Schule gekostet. Bereits im Mai sollen hier die ersten von maximal 45 Bewohnern einziehen. Mit der kompletten Belegung der Unterkunft rechnet die Stadt bis Ende des Jahres.

Zum Presserundgang sowie zur Begutachtung und Erläuterung der bautechnischen und baurechtlichen Dinge, der vorgesehenen Betreuungs- und Integrationsmöglichkeiten sowie Hinweisen auf die ordnungsrechtlichen Hintergründe war die Stadt gestern „in großer Runde“ vor Ort vertreten.

Neben Bürgermeister Torsten Fetzner und Architekt und Projektsteuerer Roland Blömer (IMprojekt) standen der Leiter des Bürger- und Ordnungsamtes, Markus Böhm, Frank Kinzel vom Amt für Immobilienwirtschaft (Hochbau), die kommunale Beauftragte für Integration und Flüchtlingsfragen, Ulrike Hermann, Hochbauamtschef Peter Zschippig und Stadtsprecher Roland Kern Rede und Antwort.

Mit dem Prototyp als „exemplarischem ersten Bau“, dem in gleicher Bauart Gebäude in der Klausingstraße (für 60 Menschen), in der Stettiner Straße (66 Menschen), „Am Steinbrunnen“ in Hohensachsen und „Am Sandloch“ in Lützelsachsen folgen werden (Zschippig: „Wir stehen mit den entsprechenden Ausschreibungen überall in den Startlöchern“), dokumentiere die Stadt, dass sie „nachhaltig und nicht schnell und billig Wohnraum zur Verfügung stellt“, so Fetzner und Blömer. Immerhin soll die Bausubstanz, die später einmal auch einer „finanziell weniger gut gestellten Klientel“ zugute kommen soll, „mindestens 60 Jahre halten“. Küchen und Sanitärräume der neun Wohnungen sind mit Elektroherd, Kühlschrank und Waschmaschine eingerichtet.

Mit der Möblierung der Wohn- und Schlafräume sowie der Kinderzimmer wartet man – bis auf bereits vorhandene Bettgestelle – noch ab, was die künftigen Bewohner selbst an Einrichtung mitbringen. Zschippig: „Wir wollen nicht unnötig Geld ausgeben und Dinge wieder rausräumen müssen, die bereits vorhanden sind.“

Zwei Eingänge von der Straße und ein seitlicher Eingang erlauben den künftigen Bewohnern einen weitgehend störungsfreien Zugang in das Gebäude. Noch im „Ergrünen“ sind die Außenanlagen, welche die Auto- und Fahrradabstellplätze einrahmen. Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich ein „Allgemeinbereich“. Er dient unter anderem dem Hausmeister als Aufenthaltsraum. Ein weiterer Raum kann als Besprechungsraum, für die Hausaufgabenbetreuung oder zum Abstellen von Kinderwagen genutzt werden. Beheizt wird das Gebäude mit einer Luftwärmepumpe, die Warmwasserversorgung erfolgt jeweils dezentral in den einzelnen Wohnungen.

Eine notwendige Gründung mit bis in eine Tiefe von 14 Metern eingerammten, rund drei Dutzend Pfählen – an dieser Stelle verliefen ehemalige Bachschleifen – verteuerte das Bauwerk um rund 78.000 Euro. Unter anderem befanden sich an dieser Stelle in den Anfangsjahren und vor dem anschließenden Abriss die Räume der Lebenshilfe/IKB.

Als Vorbild für die Grundrissgestaltung und die Ausstattung hätten entsprechende Beispiele von studentischem Wohnen als Vergleichsobjekte gedient, die man in Düsseldorf in Augenschein genommen habe, so Architekt Blömer. Vier der auch im Erdgeschoss hellen Wohnungen weisen jeweils 99 Quadratmeter auf. Jeweils zwei Wohnungen sind auf rund 66 Quadratmeter ausgelegt. Eine Wohnung umfasst knapp 60 Quadratmeter.

Kommentar der Integrationsbeauftragten Ulrike Hermann auf entsprechende Nachfrage: „Ich bin zufrieden. Wer hier einzieht, kann auch zufrieden sein.“

Quelle: rnz

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