In der Debatte um die Einwanderungsproblematik und die Identität Europas hat der britische Autor und Journalist Douglas Murray quasi eine literarischen Handgranate gezündet, wie es die „Daily Mail“ formuliert. „Europa begeht Selbstmord. Oder zumindest haben seine Führer beschlossen, Selbstmord zu begehen“, schreibt er in der Einleitung seines neuen Buches „The Strange Death Of Europe“ („Der seltsame Tod Europas“) und sorgt damit für Diskussionen.
Das werde dazu führen, dass am des Lebens der meisten momentan lebenden Menschen Europa nicht mehr Europa ist und die Völker Europas den einzigen Platz auf der Welt, den sie Heimat genannt haben, verlieren werden, so der 37- jährige Murray in seinem Anfang Mai veröffentlichten Buch. Europas Eliten hätten die Masseneinwanderung in Europa unterstützt, so seine These.
Eliten wirkten bei Masseneinwanderung mit
Dafür gebe es zwei Gründe, so der Autor. Zum einen hätten Europas politischen Führer wissentlich bei der Masseneinwanderung von Völkern nach Europa mitgewirkt und „kalte und regnerische, nördliche Städte mit Menschen in Kleidung, passend für Gebirgsausläufer in Pakistan oder Sandstürme im arabischen Raum, gefüllt“. Zum anderen glaubt er, dass Europas intellektuelle und kulturelle Eliten, zu denen auch jene in Großbritannien gehören, das Vertrauen an Glauben, Traditionen und Rechtmäßigkeit verloren hätten. Die Eliten hätten ihren Blick von jenen historischen christlichen Werten abgewandt, von denen ihre Wähler erwarten, dass die Politiker sie verteidigen.
Das Ergebnis sei, dass Europa aufhöre Europa zu sein, so Murray, der glaubt, dass die europäische Kultur – die Kultur von Michelangelo und Mozart, Shakespeare und Goethe, Dickens und Wagner – dem Untergang geweiht ist. „Anstatt ein Heim für Europas Völker zu blieben, haben wir entschieden, eine ‚Utopie‘ im ursprünglichen Sinn des aus dem Griechischen stammenden Wortes zu werden – ein ‚Nicht- Ort'“, schreibt der Journalist in seinem Buch „The Strange Death Of Europe“.
Jährlich 273.000 neue Migranten in England
Allein zwischen 1997 und 2010 habe es die damalige Labour- Regierung 2,2 Millionen Menschen gestattet, sich in Großbritannien niederzulassen – das entspreche der doppelten Einwohnerzahl der Stadt Birmingham. Die Regierung von David Cameron habe zwar versprochen, die Zahl der Migranten zu reduzieren, die jüngsten Zahlen würden aber zeigen, dass jährlich rund 273.000 Menschen nach England einwandern, so Murray.