Migranten aus Afrika haben die befestigte Grenze zwischen der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta und Marokko überrannt. Die Flüchtlinge hätten den Grenzposten gestürmt und seien auf spanisches Territorium vorgedrungen, teilten Behörden mit. Sie sprachen von insgesamt 187 Menschen, welche die Grenze übertreten hätten.
Knapp 200 Migranten aus Afrika haben die befestigte Grenze zwischen der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta und Marokko überrannt. Die Flüchtlinge hätten am Montagmorgen um fünf Uhr einen Grenzposten gestürmt und seien auf spanisches Territorium vorgedrungen, teilten die Behörden von Ceuta mit.
Sie sprachen von insgesamt 187 Menschen, welche die Grenze übertreten hätten. Vier seien dabei verletzt worden und müssten behandelt werden, teilte das Rote Kreuz auf Twitter mit.
Ein Polizeisprecher wertete den Vorfall als ungewöhnlich: Zwar kletterten regelmäßig größere Gruppen von Migranten über den bis zu sechs Meter hohen Grenzzaun, der oben zusätzlich mit Stacheldraht versehen ist.
Dass sie aber einen mit Sicherheitskräften bemannten Grenzposten stürmten und überrannten, sei schon lange nicht mehr vorgekommen. Normalerweise versuchten Migranten, den acht Kilometer langen und sechs Meter hohen Grenzzaun zu überwinden, der Ceuta vom marokkanischen Staatsgebiet trennt.
In Ceuta wurden die Migranten in ein Aufnahmezentrum weitergeleitet, wo sie Asylanträge für Spanien stellen können. Fernsehbilder zeigten, dass viele von ihnen den gelungenen Grenzübertritt feierten: Sie warfen ihre Arme jubelnd nach oben, ein Mann kniete auf spanischem Boden nieder.
Erst Anfang August war es 67 Afrikanern so gelungen, die EU zu erreichen. Allerdings gibt es dabei auch immer wieder viele Verletzte, weil die Grenzbeamten versuchen, die anstürmenden Menschen abzuwehren, oder diese aus großer Höhe von dem doppelten Zaun springen.
Afrikanische Migranten und mittlerweile auch Syrer versuchen immer wieder, entweder vom Meer aus oder über den Zaun in die Enklaven und damit auf EU-Territorium zu gelangen. Wenn sie dies geschafft haben, werden die Flüchtlinge entweder in ihre Heimatländer abgeschoben oder auf das spanische Festland gebracht.
Ceuta ist eine von zwei spanischen Exklaven
Von dort aus versuchen viele Migranten, andere EU-Staaten zu erreichen. Nach Angaben des spanischen Innenministeriums gelangten im ersten Halbjahr 3200 Migranten in die beiden Enklaven, doppelt so viele wie in den ersten sechs Monaten des Vorjahres.
Ceuta ist von zwei acht Kilometer langen und sechs Meter hohen Zäunen umgeben. Die Stadt liegt auf dem nordafrikanischen Festland, gehört aber zu Spanien – und wird wie auch die zweite, 250 Kilometer entfernte Nordafrika-Exklave Melilla von Marokko beansprucht. Die beiden Kommunen werden von der einzigen Landgrenze zwischen der EU und Nordafrika gesäumt.