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Mrz 09

Migration durch Entwicklungshilfe „Wenn das Einkommen steigt, machen sich mehr Leute auf den Weg“


Mehr Bildung und höhere Einkommen führen dazu, dass mehr Menschen ärmere Länder verlassen, zumindest kurzfristig. Denn um auszuwandern, sind finanzielle Mittel und Informationen notwendig.

Entwicklungshilfe lässt nach Ansicht eines Experten die Armutsmigration steigen. Die Forschung zeige, dass zunächst mehr Menschen ihre Länder verließen. Die Ärmsten würden aus mehreren Gründen nicht wandern.

Entwicklungshilfe ist nach Ansicht von Experten kein geeignetes Mittel, um den Zustrom von Armutsflüchtlingen kurzfristig zu bremsen – im Gegenteil.

„Wenn der Bildungsstand steigt, wenn die Einkommen steigen, dann werden sich erst mal mehr Leute auf den Weg machen“, sagte der Vorsitzende des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR), Thomas Bauer.

Die Forschung zeige, dass zunächst mehr Menschen das Land verließen, bevor es wieder weniger würden.

„Die Ärmsten der Armen werden nicht wandern. Sie können sich das nicht leisten und haben nicht die nötigen Netzwerke und Informationen für eine solche Entscheidung“, erklärte der Professor für Wirtschaftswissenschaft.

Entwicklungshilfe trotzdem wichtig

Arme Länder etwa in Afrika bei der Entwicklung zu unterstützen sei trotzdem richtig – „man sollte mittel- bis langfristig denken“. Ab wann die Abwanderung zu- und wieder abnehme, lasse sich nicht berechnen oder planen, da es vom Herkunfts- und Zielland abhänge. „Je mehr sich die Verhältnisse annähern, desto weniger Menschen werden wandern.“

Das gelte vor allem für Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen ihre Heimat verließen. „Allerdings gilt auch für Kriegsflüchtlinge, dass ihr Fluchtziel davon abhängt, was sie sich leisten können – nach dem Motto, so weit mein Geld mich trägt“, sagte Bauer. Die ärmsten Flüchtlinge aus Kriegsgebieten schafften es nicht nach Europa.

Quelle

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