Bereits als er festgenommen wurde, wies das Justizministerium auf eine Fremdgefährdung hin: Jetzt ist ein 40-jähriger Rumäne in Untersuchungshaft verletzt worden. Er soll mindestens zwei Frauen getötet haben.
Der nach zwei Morden an jungen Frauen in Endingen bei Freiburg gefasste 40-Jährige ist in Untersuchungshaft von Mitinsassen angegriffen und verletzt worden. Ein Sprecher des baden-württembergischen Justizministeriums in Stuttgart bestätigte den Zwischenfall. Zuvor hatte die „Badische Zeitung“ online berichtet.
Dem Mann, einem Fernfahrer, wird vorgeworfen, in Endingen im Herbst 2016 eine Joggerin vergewaltigt und ermordet zu haben. Knapp drei Jahre davor soll er eine junge Französin in Österreich missbraucht und umgebracht haben. Die Ermittler kamen dem Mann mithilfe von österreichischen Mautdaten und einer DNA-Analyse auf die Schliche. Die Polizei nahm den 40-Jährigen in der vergangenen Woche in der Region um Endingen an seinem Arbeitslatz in einer Spedition fest.
„Nach derzeitigem Kenntnisstand ist der Gefangene am 7. Juni 2017 während der allgemeinen Aufschlusszeit auf der Untersuchungsabteilung von Mitgefangenen angegriffen und im Gesicht verletzt worden“, sagte der Sprecher. Er sei in einem Krankenhaus in Freiburg behandelt und nach seiner Entlassung in ein anderes Gefängnis verlegt worden.
Rumänische Staatsanwaltschaft prüft dritten Mord
Die Staatsanwaltschaft habe gegen die mutmaßlichen Angreifer ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Das Ministerium habe zudem bereits zu Haftbeginn am 3. Juni auf das Risiko einer Fremdgefährdung hingewiesen. „Derzeit wird intensiv untersucht, wie es dennoch zu dem beschriebenen Zwischenfall kommen konnte“, sagte der Sprecher.
Im Heimatland des Rumänen prüft die zuständige Staatsanwaltschaft, ob der 40-Jährige auch für den Mord an einer dritten Frau verantwortlich sein könnte. Es handele sich dabei um eine 27 Jahre alte Anhalterin, die 2004 in Rumänien von einem Unbekannten vergewaltigt und mit der Hand erwürgt worden war, sagte eine Sprecherin der Behörde kürzlich. Der Fall sei den Taten in Österreich und Deutschland sehr ähnlich.