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Mrz 06

Nach Streit: Tunesier tötet Freundin in Worms

Symbolfoto: dpa

In der Nacht auf Mittwoch hat sich im Wormser Nordend ein tödlicher Beziehungsstreit zugetragen.

WORMS – Eine 21-jährige Frau ist in der Nacht zum Mittwoch im Wormser Nordend getötet worden. Tatverdächtig ist ein 22-jähriger Mann, der tunesischer Staatsangehöriger ist. Das Opfer ist deutsche Staatsangehörige. Die Polizei geht bislang von einer Beziehungstat aus. Wie ein Sprecher des Mainzer Polizeipräsidiums gegenüber dieser Zeitung bestätigte, hat sich der Mann am frühen Mittwochmorgen bei der Polizei in Worms gestellt. Er habe angegeben, seine Freundin nach einem Streit getötet zu haben. Polizeibeamte fanden darauf hin in der Wohnung tatsächlich die Getötete. Der Tatverdächtige wurde festgenommen, er soll am Donnerstag dem Haftrichter in Mainz vorgeführt werden. Der hat dann darüber zu entscheiden, ob der 22-Jährige in Untersuchungshaft kommt.

Tat soll sich in Wohnung der Eltern abgespielt haben
Nach Informationen dieser Zeitung soll sich die Tat in der Wohnung der Eltern der Getöteten abgespielt haben, wo die junge Frau auch mit ihrem Freund gelebt haben soll. Weitere Details wollte die Polizei allerdings nicht bestätigen oder dementieren. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft würden die Ermittlungen weiter intensiv vorangetrieben, das für Kapitaldelikte zuständige Kommissariat 11 des Polizeipräsidiums hat dies übernommen.
Auch die Mainzer Staatsanwaltschaft bleibt zunächst mit Äußerungen zurückhaltend. Oberstaatsanwalt Gerd Deutschler verwies auf Nachfrage auf das noch frühe Stadium der Ermittlungen. Deswegen könnten zum genauen Tatablauf bislang noch keine Angaben gemacht werden. Auch werde aktuell noch der ausländerrechtliche Status des Tatverdächtigen geprüft. Klar sei, dass der Mann nicht in der Tatwohnung gemeldet war, sich aber zumindest gelegentlich dort aufgehalten hat. Noch keine Erkenntnisse gebe es derzeit dazu, ob der 22-jährige schon einmal polizeilich aufgefallen ist oder gar strafrechtlich vorbelastet ist, so der Oberstaatsanwalt.
Oberbürgermeister Michael Kissel warb am Mittwoch am Ende einer öffentlichen Ausschusssitzung darum, das Geschehen mit dem gebotenen Respekt und politischen Augenmaß zu behandeln. Er gab auch im Namen der Ausschussmitglieder seinem Entsetzen über die Gewalttat Ausdruck und drückte gegenüber der Familie des Opfers sein Beileid aus. Zugleich aber erinnerte er an die gesellschaftspolitische Verantwortung. Es gelte jetzt, Vertrauen in die Justiz zu zeigen, dass diese alles tun werde, den Fall aufzuklären. Es dürfe nicht geduldet werden, dass ein solches Ereignis von rechtsextremen oder rechtspopulistischen Kräften für ihre Zwecke missbraucht wird. Kissel nannte das Stichwort „Kandel“. In dem pfälzischen Ort wurde 2017 ein junges Mädchen von einem Afghanen erstochen, seither kommt Kandel nicht zur Ruhe.

Quelle: Wormser Zeitung

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