Die Zahl der Flüchtlinge, die seit Anfang 2017 über das Mittelmeer nach Italien gekommen sind, ist gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016 stark angestiegen. 10.700 Migranten erreichten die italienische Küste seit Jahresbeginn – das sind 35,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2016, teilte das italienische Innenministerium am Mittwoch mit. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 stieg die Zahl um 35,7 Prozent.
Italien versorgt zurzeit 176.221 Flüchtlinge in Hotspots und anderen Einrichtungen. Außerdem beherbergt das Land circa 22.000 Minderjährige, die Italien unbegleitet erreicht haben.
1360 Flüchtlinge in zwei Tagen aus Mittelmeer gerettet
Italiens Küstenwache hat derzeit wieder alle Hände voll zu tun. In dieser Woche wurden 1360 Migranten vor der libyschen Küste aus dem Mittelmeer gerettet. Am Mittwoch wurden 730 Migranten bei sieben Einsätzen unter der Regie der Küstenwache in Sicherheit gebracht, teilte diese mit. Die Migranten befanden sich an Bord von fünf Schlauchbooten und zwei Schiffen. Ihnen eilten Schiffe der italienischen Küstenwache und das Schiff „Aquarius“ der humanitären Organisation „SOS Mediterranee“ zur Hilfe. Am Dienstag waren rund 630 Flüchtlinge bei zwei verschiedene Rettungseinsätzen gerettet worden.
Die Zahl der Bootsflüchtlinge, die von der nordafrikanischen Küste nach Italien kamen, hatte 2016 einen neuen Höchststand erreicht: 181.000 Flüchtlinge wurden im Mittelmeer gerettet und nach Italien gebracht. 2015 waren es noch 170.000 gewesen.