Frankfurt/Leipzig – Am Dienstagmorgen wurden in mehreren deutschen Städten IS-Terroristen festgenommen.
Das hessische Landeskriminalamt habe acht Wohnungen in Kassel, Hannover, Essen und Leipzig durchsucht und sechs Männer im Alter von 20 und 28 Jahren festgenommen. Handys, Computer und Dokumente wurden beschlagnahmt.
Die Ermittlungen richteten sich gegen sechs syrische Staatsangehörige, die sich seit Dezember 2014 beziehungsweise August 2015 als Asylantragsteller in Deutschland aufhalten. Ihnen wird vorgeworfen, Mitglieder der terroristischen Vereinigung „Islamischer Saat“ (IS) zu sein.
Weiterhin sollen die Beschuldigten einen Anschlag mit Waffen und Sprengstoff auf ein öffentliches Ziel in Deutschland vorbereitet haben. Nach den bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft, war die Anschlagsplanung noch nicht abgeschlossen.
An den Durchsuchungen waren insgesamt 500 Polizeibeamte des Hessischen Landeskriminalamts und weiterer Polizeidienststellen der Länder beteiligt.
UPDATE, 11.15 Uhr: Laut der Zeitung „Welt“ sind die Ermittler durch Hinweise von Flüchtlingen auf die Terrorverdächtigen aufmerksam geworden. Diese seien unter falscher Identität als Bürgerkriegsflüchtlinge nach Deutschland gereist und nach Zeugenaussagen in Syrien als IS-Kämpfer aufgetreten.
Die anschließenden Ermittlungen zeigten, dass die Männer miteinander vernetzt waren und radikalislamisch eingestellt waren, berichtet die „Welt“ weiter.
UPDATE, 12.33 Uhr: Nach der Festnahme von sechs mutmaßlichen Islamisten wegen Terrorverdachts haben die Ermittler bisher keinen Hinweis auf ein konkretes Anschlagsziel. Es gebe bislang keine Anhaltspunkte, wie konkret Anschlagsvorbereitungen getroffen wurden und wo möglicherweise ein Anschlag verübt werden sollte, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Dienstag.
Die Festnahmen seien in einem „frühen Stadium“ erfolgt, nun müssten erst die sichergestellten Datenspeicher, Laptops und Mobiltelefone ausgewertet werden.
Der Hessische Rundfunk (hr) hatte zuvor unter Berufung auf Ermittlerkreise den Essener Weihnachtsmarkt als mögliches Ziel genannt.
UPDATE, 17.40 Uhr: Nach Angaben der Stadt Essen gibt es keine konkreten Hinweise für ein Anschlagsszenario auf dem Essener Weihnachtsmarkt. Das teilte die Ruhrgebietsstadt am Dienstag unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt und die Polizei mit.
Ein mutmaßlicher IS-Terrorist sei in Essen festgenommen worden. Es habe zudem Hausdurchsuchungen gegeben.
Fotos: Frank Schmidt