
Mit „NesT“ sollen private Flüchtlingshilfe und staatliche Organisation zusammenkommen. Bildrechte: IMAGO
Mit „Neustart im Team“ (NesT) startet der Bund ein neues Aufnahmeprogramm für Flüchtlinge. Anders als 2015 sollen dabei ehrenamtliches Engagement und staatliche Komponenten gekoppelt werden.
Die Bundesregierung hat zusammen mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ein neues Pilotprojekt zur Aufnahme von Flüchtlingen gestartet. Mit „Neustart im Team“ (NesT) verpflichten sich Mentorengruppen einem Flüchtling finanziell und ideell zu unterstützen. Das erklärte das Bundesinnenministerium, das gemeinsam mit der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge das Projekt begleitet.
Miete zahlen und Behördengänge
Mit dem Programm kümmern sich mindestens fünf Mentoren um einen Flüchtling. Bereits vor dessen Ankunft sollen sie eine Wohnung für ihren Schützling finden, die sich am örtlichen Sozialhilfesatz orientiert. Auf ein gesondertes Konto zahlt die Gruppe im Voraus die Nettokaltmiete für die ersten zwei Jahre ein. Außerdem sollen die Mentoren bei Behördengängen, Stellensuche oder dem Zugang zu Sprachkursen helfen. Flüchtlinge, die im Zuge des Projekts nach Deutschland kommen, verpflichten sich, vorerst in der Wohnung zu leben, die die Mentorengruppe für sie ausgewählt hat.
Das Projekt soll über eine zentrale Stelle koordiniert werden, die von der Bertelsmann und der Mercator Stiftung sowie der Evangelischen Kirche von Westfalen finanziert wird. Die ersten Einreisen sollen ab Sommer stattfinden. Das Pilotprojekt umfasst vorerst 500 Plätze.
Für die besonders Schutzbedürftigen
„NesT“ richtet sich an jene Flüchtlinge, die für das „Resettlement“ durch das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) in Frage kommen. Deutschland hatte dem UNHCR seine Beteiligung zugesagt. Beim“Resettlement“ werden besonders schutzbedürftige Flüchlinge wie Frauen, Kinder und Kranke in ein sicheres Land umgesiedelt. Flüchtlinge, die im Zuge des „Resettlements“ aufgenommen werden, müssen keinen Asylantrag stellen. Der parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium, Stephan Mayer, verwies dazu auf die Zahlen des UNHCR. Von den mehr als 68 Millionen Flüchtlingen weltweit gelten 1,4 Millionen als besonders schutzbedürftig.
Mehr als 10.000 Menschen könnten kommen
Im vergangenen Jahr hatte die Bundesregierung zugesagt, bis Ende 2019 insgesamt 10.200 Menschen im Rahmen der „Resettlement“-Programme aufzunehmen.
2015 hatte es Forderungen gegeben, Flüchtlinge aufzunehmen, wenn Bürger für sie aufkommen. Das wurde durch Aufnahmeprogramme der Bundesländer möglich gemacht, allerdings mit teilweise erheblichen finanziellen Konsequenzen für die Bürgen. Bei dem neuen Programm weiß jeder Teilnehmer von Anfang an, wie viel er finanziell beitragen muss.
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Resettlement „NEST“ bringt noch mehr Asylanten! Regierung startet neues Aufnahmeprogramm – alternativ-report.de
Mai 8, 2019 um 2:59 am (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
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