Meißen – Jungbauer Toni P. (27) aus Coswig liebt seine Schafe über alles. Als ihm sechs Tiere gestohlen und zum Teil direkt auf der Weide geschlachtet wurden und die Polizei zwei Asylbewerber als Tatverdächtige ermittelt, beschimpfte Toni P. die Täter bei Facebook als „Drecksvolk“.
Am Dienstag musste sich der Landwirt dafür wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung vor Gericht verantworten. Doch er wurde ganz schnell frei gesprochen.
„Die Tiere wurden bestialisch geschächtet, nur das Fleisch gestohlen“, berichtete Toni P. vor Gericht. „Zwei Lämmer wurden komplett geklaut. Als die Lokalzeitung darüber berichtete, habe ich den Artikel bei Facebook reingestellt. In dem Zusammenhang hab ich die Täter als Drecksvolk bezeichnet. Und dazu stehe ich, nachdem was sie meinen Tieren angetan haben.“
Ein Internet-Ermittler der Polizei entdeckte den Facebook-Eintrag, zeigte den Landwirt an. Gericht und Staatsanwalt glaubten allerdings Toni P., dass er mit seiner Beschimpfung nicht alle Ausländer meinte.
Staatsanwalt Wagner: „Zur Volksverhetzung gehört der Vorsatz, der ist hier nicht erkennbar. Ich beantrage Freispruch!“
Das Verfahren gegen die mutmaßlichen Schaf-Killer wurde übrigens eingestellt. Dem einen konnte man laut Staatsanwaltschaft nichts nachweisen. Bei dem anderen, Faouzi A. (37), wurde das Verfahren wegen anderer schwerer wiegenden Straftaten (u.a. Körperverletzung) nicht weiter verfolgt.