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Jul 16

Schul Erfolg: Zwei Flüchtlinge meistern Hauptschulabschluss an der VHS


Freuen sich über ihren Hauptschulabschluss: Ronahy Sano und Jihad Haji. Foto: Lutz von Staegmann

Gladbeck.   Ronahy Sano und Jihad Haji flohen vor drei Jahren aus Syrien. Nun sind sie die ersten Flüchtlinge, die in Gladbeck den Abschluss gemacht haben.

Die beiden jungen Leute können stolz auf sich sein: Ronahy Sano und Jihad Haji haben als erste Flüchtlinge aus Syrien bei der VHS ihren Hauptschulabschluss nach Klasse 10 geschafft.

Die 22-jährige Ronahy und der 29 Jahre alte Jihad sind 2014 vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflohen. Fachbereichsleiterin Martina Galla überreichte ihnen und den anderen erfolgreichen Kurs-Absolventen jetzt die Zeugnisse.

Ein „Befriedigend“ in Deutsch, ansonsten Zweien

Die besten Zensuren aller Teilnehmer stehen auf Ronahy Sanos Zeugnis: ein „Befriedigend“ in Deutsch, ansonsten ausnahmslos Zweien. Es ist ihr erster Schulabschluss überhaupt. In ihrer Heimat war die Schulzeit wegen der Kriegswirren nach ein paar Jahren beendet.

Als die Lage immer unerträglicher wurde, flüchtete die junge Frau mit ihrem Mann Dyar nach Deutschland, ließ Eltern, Geschwister und Freunde zurück, um in Frieden und Sicherheit leben zu können. Über Dortmund und Hamburg kam das Paar – inzwischen mit Söhnchen Alex – nach Gladbeck, fand nach einem kurzen Aufenthalt in einem Übergangsheim eine Wohnung.

Ronahy fiel schon im Sprachkurs durch besonders gute Leistungen auf. Fachbereichsleiterin Karin Hornig-Bilo empfahl ihr, den Hauptschulabschluss nachzuholen. Ein Jahr ging die junge Frau 35 Stunden pro Woche zur „Schule“, büffelte zu Hause Deutsch, Mathe, Englisch, Geschichte, Biologie und Informatik – und freut sich jetzt riesig, dass sie es geschafft hat. Beim Hauptschulabschluss will sie es allerdings nicht bewenden lassen. Jetzt folgt der Kurs zur Erlangung des mittleren Schulabschlusses, der ihr sogar den Weg zum Abitur ebnet. „Es wäre toll, wenn ich es so weit schaffen würde“, sagt die junge Frau. „Ich habe da so ein paar Träume . . .“ Reden will sie darüber noch nicht. „Erst mal den nächsten Abschluss schaffen!“

Jihad hat in Syrien schon bei einem Friseur gearbeitet

Jihad Haji hat sehr konkrete Pläne. Er möchte Friseur werden, hat schon etliche Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz abgeschickt – bisher vergeblich. Dabei bringt der junge Mann, der in seiner Heimat die Schule schon nach sechs Jahren verlassen musste, sogar schon ein paar Vorkenntnisse mit: „Ich habe in Syrien nicht nur im kleinen Geschäft meines Vaters mitgearbeitet, sondern auch sechs Monate bei einem Friseur. Das hat mir Spaß gemacht.“

Und er sei ausgesprochen gewissenhaft, attestiert ihm Sozialpädagogin Patrizia Breitfeld von der Arbeitsförderungsgesellschft rebeq. Sie hat sich in dem VHS-Kurs zur Erlangung des Hauptschulabschlusses besonders intensiv um die beiden Syrer gekümmert, denn deren Lernpensum war noch größer als das der Anderen. Schließlich hatten sie erst im Sprachkurs ersten Kontakt zu den lateinischen Schriftzeichen.

„Beide waren immer ales erste da“

Jihad hat keinen Tag gefehlt und ist nie zu spät gekommen“, lobt sie den Einsatz des Syrers. Und: „Beide waren immer als erste da und sind auch nach dem Unterricht länger geblieben, um zu lernen.“

Beste Voraussetzungen also, dass die Wünsche der jungen Syrer in ihrer neuen Heimat in Erfüllung gehen.

Quelle: WAZ

Hinweis der Pressespiegel Redaktion:

Den Autoren der WAZ scheint zu entgehen, dass der angebliche „Musterschüler“ Jihad, also heiliger Krieg heisst. Irrsinniger kann eine Integration kaum dargestellt werden. Soll der Leser hier also stolz sein, dass ein Schüler namens „Heiliger Krieg“ den niedrigsten Schulabschluss erreicht hat, den es in Deutschland überhaupt gibt?

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