Ermittlungen nach den Vorfällen in Gersthofen sind nicht abgeschlossen
Der Aufruf der Kriminalpolizei hängt immer noch im City-Center Gersthofen: Nach den sexuellen Übergriffen auf Frauen Anfang September am Bahnhof und im Stadtgebiet von Gersthofen werden immer noch Zeugen gesucht. Sie könnten der Kripo helfen, dem Täter auf die Spur zu kommen. Denn bislang fehlt der entscheidende Hinweis.
Wie berichtet, wurden zwei junge Frauen am 7. und am 9. September in der Nähe des Bahnhofs und im Bereich von Schubert- und Daimlerstraße auf Höhe der Rotkreuz-Wache angegangen.
Eine 18-Jährige war gegen 6 Uhr in Richtung Bahnhof unterwegs, als sie plötzlich ein Mann von hinten zu Boden drückte und ihr in den Ausschnitt griff. Als sich ein unbeteiligter Passant näherte, flüchtete der Täter. Die Frau beschrieb ihn als etwa 1,80 Meter groß und stark sonnengebräunt. Zudem soll er nach Rauch gerochen und einheimischen Dialekt gesprochen haben. Die Kripo geht davon aus, dass er zwischen 30 bis 40 Jahre alt ist.
Zwei Tage später riss ein Unbekannter gegen 5.50 Uhr eine 20 Jahre alte Frau vom Fahrrad. Mit dem fuhr er anschließend in Richtung Schubertstraße davon. Laut Beschreibung der jungen Frau war der Mann etwa 1,70 Meter groß und sportlich. Er sprach Deutsch mit südländischen Akzent. Um Hinweise zu bekommen, suchte die Polizei damals mit Flugblättern und Plakaten rund um den Gersthofer Bahnhof nach Zeugen.
Laut Polizeipräsidium Schwaben Nord sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Neue Erkenntnisse zu den beiden Vorfällen gebe es aber nicht.
Auch bei den bekannt gewordenen Übergriffen während der jüngsten Kulturina in Gersthofen Anfang August sei der entscheidende Hinweis bislang ausgeblieben, sagt Gerhard Miehle von der Polizei Gersthofen. Damals fasste ein Unbekannter einer 26-Jährigen ans Gesäß. Als sie den Mann zur Rede stellen wollte, schlug er ihr ins Gesicht.
Die Polizei geht davon aus, dass es sich um denselben Mann handelte, der zuvor eine 59-Jährige unsittlich berührt hatte. Die Frauen beschrieben den Täter als 1,60 Meter groß, schlank und schmächtig. Er sei zwischen 20 und 30 Jahre alt gewesen, hatte dunkle Haut, kurze Haare sowie schlecht gepflegte Zähne. Er trug einen dunklen Blazer.
Dank der guten Täterbeschreibung klickten im vergangenen Jahr in Neusäß recht schnell die Handschellen. Die Polizei nahm nach einem sexuellen Übergriff in der Nähe des Bahnhofs einen 36-jährigen Mann aus Nigeria fest. Er hatte eine junge Frau abends verfolgt, sie in einem dunklen Weg festgehalten und dann unsittlich berührt. Passanten waren auf die Hilfeschreie der jungen Frau aufmerksam geworden. Sie machten sich bemerkbar und rannten zu der Schülerin – der Mann ließ daraufhin von ihr ab und flüchtete.
Im Januar wurde er wegen Vergewaltigung zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt. Die junge Frau, die unvermittelt und ohne Grund zu einem Opfer wurde, hat allerdings immer noch mit den Folgen zu kämpfen. Seit dem Übergriff setzt sie nachts keinen Schritt mehr allein vor die Haustür.