Frankfurt – Wieviel kann eine Frau ertragen – und trotzdem verzeihen? Mizanur K. (53, Bangladescher) sitzt auf der Anklagebank des Landgerichts, wehklagt und weint. Seine Frau Shahin (36) hätte mehr Grund dazu.
► 8. April: Mizanur K. erhitzt laut Anklage in der Bornheimer Wohnung der Familie Speiseöl auf dem Herd, füllt es in eine Tasse. Dann soll er seine Frau an den Haaren gepackt haben, ihr das heiße Öl über die rechte Gesichtshälfte geschüttet haben – „als Strafe für ihre Untreue“. Sohn Sami (14) muss alles mit anschauen.
Im Prozess sagt sie: „Mein Mann hat einen Fehler gemacht. In Zukunft macht er keine mehr“. Die Wunden in ihrem Gesicht sind weitestgehend verheilt.
Mizanur K. sagt nichts, nur dass es ihm leid tue. Er hat ihr Briefe aus dem Gefängnis geschrieben, ihr klargemacht, dass sie ohne ihn nicht lebensfähig sei, weil nur er wisse, wie man Anträge stellt, Geld von der Bank abhebt. „Die Flammen der Hölle lodern ständig in meinem Herzen“, habe er geschrieben. Und dann „Dein unglücklicher Ehemann“.
Laut ihrem Anwalt wurde die Frau eingeschüchtert. Das Urteil soll am 7. Dezember fallen, fünf Tage vor Mizanurs Geburtstag.