Gera/Jena – Ist der Stückelmörder von Jena ein Kannibale? Aß er die Leber seines Opfers? Die Anklage des Staatsanwalts lässt den furchtbaren Verdacht aufkommen.
Seit gestern steht Physikstudent Nhat T. (24) vor dem Landgericht Gera. Er tötete am 24. August 2018 seinen Kommilitonen Chenxi L. (27), zerteilte ihn.
Das Vorbild des Angeklagten: Hannibal Lecter aus „Das Schweigen der Lämmer“. Wollte Nhat T. sein wie der berühmte Film-Kannibale?
Rechtsanwalt Christian Stünkel, der die Eltern des Opfers vertritt, zu BILD: „Hannibal Lecter war das große Idol des Angeklagten, er hat sich alle Filme und Serien immer wieder angesehen.“
So schilderte der Staatsanwalt im Prozess die Horror-Tat: Unter dem Vorwand, ein Paket angenommen zu haben, lockte Nhat T. den Chinesen in seine Studentenwohnung. Der Vietnamese verschloss die Tür, drehte die Musik auf. Als sich Chenxi L. (studierte Germanistik) runterbeugte, zertrümmerte Nhat T. mit einem Hammer seinen Kopf.
Den Toten zerstückelte er in der Badewanne, legte die in Plastiksäcken verpackten Leichenteile später an der Saale und der B 7 ab. Mögliches Motiv: Nhat T. wollte sich mit der Identität seines Opfers hochwertige elektronische Geräte im Internet bestellen.
Laut Anklage entnahm der Vietnamese der Leiche fachgerecht die Leber. Bis heute ist das Organ verschwunden.
Nach der Tat stellte sich Nhat T. selbst, gab den Mord zu. Seitdem schweigt er. Muss er womöglich nicht ins Gefängnis? Die Anklage geht von Schizophrenie. Der Prozess geht am 8. März weiter.