Meschede/Warstein. Zwei 13 und 14 Jahre alte Mädchen aus Meschede sind im Warsteiner Allwetterbad begrapscht worden. Die Mutter reagiert geschockt.
Zwei Mädchen aus Meschede sind im Allwetterbad in Warstein sexuell belästigt worden. Sie hatten sich eigentlich auf einen lustigen Nachmittag gefreut.
Einfach in Ruhe ein bissschen schwimmen, sich unterhalten, Spaß haben – so war es geplant. Doch es kam anders. Die beiden 13 und 14 Jahre alten Mädchen wurden von zwei jungen Männern sexuell belästigt. Wie die Kreispolizeibehörde Soest erklärte, handelt es sich bei den Verdächtigen um zwei 25 und 32 Jahre alte Männer aus dem Irak und Syrien, die beide in Warstein wohnen.
Geschockt ist die Mutter des 14-jährigen Mädchens: „Als Eltern haben wir nicht damit gerechnet, dass so etwas in Warstein passieren kann, deshalb haben wir die beiden ja allein zum Schwimmen fahren lassen“, erklärt sie. „Wir haben gedacht: Das Bad ist nicht so groß und überschaubar, das ist sicher für die Mädchen.“ Mit der Sorglosigkeit ist es nun vorbei: „Die beiden haben schon gesagt, dass sie nicht mehr allein ins Allwetterbad fahren möchten.“
Mit der Taucherbrille beobachtet
Dabei hatte der Nachmittag ganz entspannt begonnen, wobei den Mädchen schon beim Schwimmen die beiden Männer aufgefallen waren, von denen sie beobachtet wurden. Abwechselnd hatten diese mit einer Taucherbrille mit abgedunkeltem Glas die Mädchen auch unter Wasser beobachtet.
Als die beiden jungen Meschederinnen in das Außenbecken schwammen, folgten ihnen die Männer. Ihre Tochter sei im Brustbereich angegrapscht worden, ihre Freundin im Intimbereich. „Erst dachten die beiden, dass sei vielleicht nur ein Zufall gewesen. Manchmal kommt man sich beim Schwimmen ja etwas näher“, schildert die Mutter. „Aber es ist mehrfach passiert.“
Verstört seien die Mädchen zunächst gewesen, hatten sich, nachdem sie von einer Zeugin ermuntert worden waren, an den Schwimmmeister gewendet. Dieser alarmierte die Polizei. Die Beamten rückten schnell an und stellten die Personalien der Männer fest. Bei einer ersten Vernehmung stritten die Beschuldigten die Tatvorwürfe ab. Die Ermittlungen zu dem Vorfall dauern noch an, gab die Kreispolizeibehörde Soest bekannt.
Dass dies der erste bekannt gewordene Fall einer sexuellen Belästigung im Allwetterbad sei, betonte Stadtwerkeleiter Klaus Kellerhoff. „So etwas hatten wir hier in all den Jahren noch nicht. Das war eine absolute Ausnahme.“
Vorbildlich hätten die Zeugin und die beiden Mädchen auf die Vorfälle reagiert. „Es ist wichtig, dass sich Betroffene sofort an einen Mitarbeiter des Allwetterbades wenden, damit wir reagieren können. Im Badbereich sind ja immer viele Personen. Man ist nie allein und kann sofort Hilfe holen.“
Sofort Hilfe holen
Im Fall der beiden jungen Meschederinnen habe dies gut geklappt: Der Schwimmmeister habe die beiden verdächtigen Männer im Auge behalten, bis die Polizei eintraf, so dass diese sofort zugreifen konnte.
Auch der Zeugin sprach Kellerhoff ein Lob aus. „Oft haben Zeugen und auch die Opfer ja eine gewisse Hemmschwelle, die man erst überschreiten muss. Aber so hatten die Mädchen auch sofort Unterstützung.“ Und eben auch jemanden, der ihre Angaben bestätigen konnte.
Die beiden Männer haben von den Bad-Mitarbeitern ein Hausverbot ausgesprochen bekommen. „Jetzt warten wir erst einmal ab, was die Polizei herausfindet.“ Die Mutter der 14-Jährigen hat Strafanzeige gegen die beiden Warsteiner erstattet.