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Apr 14

Türken- Trio soll mit Pfandflaschen halbe Million abgezockt haben

Akte vorm Kopf: Die Getränkehändler wollen von nichts gewusst haben, der angebliche Komplize schwieg nochFoto: Mario Jüngling

Köln – Prozess um einen groß angelegten Pfandbetrug. Mit manipulierten Rücknahmeautomaten sollen drei Männer in nur fünf Monaten fast eine halbe Million Euro abgezockt haben.

Die Masche

In den Automaten wurden die Flaschen und Dosen nicht zerdrückt. So konnten sie immer wieder durchlaufen und Pfandbons mit der Deutschen Pfandgesellschaft abgerechnet werden. Rund zwei Millionen Mal soll das geschehen sein. In der Regel gibt es pro Pfandflasche 0,25 Cent.

Kadir K. (44) und Ümit P. (54) waren Geschäftsführer der Kölner Getränkefirma, in der der Schwindel von von Januar bis Ende Juni 2014 gelaufen sein soll. Der dritte Angeklagte Süleyman I. (50) soll mit seiner Firma Scheinrechnungen für die Entsorgung des Mülls ausgestellt haben.

Ein Bekannter habe ihn gefragt, ob er Geschäftsführer einer Getränkefirma am Großmarkt sein will. „Ich kannte ihn aus einem türkischen Café“, so Kadir K., der gerade in Sorge um seinen Arbeitsplatz bei Opel war. Da habe er die Chance ergriffen. Doch nach zwei Monaten stieg er wieder aus: „Ich bin krank geworden.“ Ümit P. übernahm die Geschäftsführung.

Sie wollen aber nur ihre Namen gegeben haben. Haftung, Verantwortung, Unterschriften, Personal? Nur Kopfschütteln. Auch vom erschwindelten Geld hätten sie nichts bekommen.

Die manipulierten Pfandautomaten wollen sie nie gesehen haben. Sie sollen in einem gesicherten Raum hinter verschlossener Tür gestanden haben. „Als ich einmal da rein gegangen bin, hat er mich angeschrien“, so Ümit Ü. über den angeblichen Hintermann. Er betonte: „Ich war nicht der Chef. Ich war ein ganz normaler Arbeiter.“

Schon mehrfach liefen Prozesse über Betrug mit Pfandflaschen. Doch gegen Hintermänner wurde bisher nicht verhandelt. Der angebliche Drahtzieher soll sich in der Türkei aufhalten.

Der Prozess ist auf 12 Verhandlungstage bis zum 3. Juli angesetzt.

Quelle: BILD

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