- Brauerei Füchschen sagt Parytzelt auf Düsseldorfer Kirmes dauerhaft ab
- Aktuelle Anschlagsgefahr habe den Ausschlag gegeben
- Zelt ist eine der größten Attraktionen der alljährlichen Kirmes
Die Düsseldorfer Kirmes muss auch in den kommenden Jahren auf eine ihrer größten Attraktionen verzichten. Die Altbierbrauerei „Füchschen“ wird bis auf weiteres kein eigenes Partyzelt mehr aufstellen. Zur Begründung hieß es in einer Pressemitteilung, die derzeitige Sicherheitslage sei ausschlaggebend für diese Entscheidung. Brauerei-Chef Peter König erklärte, wenn er an den Anschlag auf den Berliner Weihnachtmarkt denke und die gehäuften vereitelten Anschläge, dann könne er „nicht sicher die Unversehrtheit meiner Gäste und Mitarbeiter gewährleisten.“
Als Betreiber in der Verantwortung
Ihm sei die Entscheidung schwer gefallen, auch weil er wisse, dass es in einer freiheitlichen Gesellschaft keine absolute Sicherheit gebe. Aber als Betreiber einer solchen Großveranstaltung habe er die letztliche Verantwortung. Das Zelt fehlte bereits im vergangenen Jahr auf der Kirmes. Jedoch noch nicht wegen der Sicherheitslage, sondern wegen Arbeiten innerhalb der Brauerei. Auch 2011 gab es das Zelt nicht. Unter anderem, weil nach der Loveparade-Katastrophe die Sicherheitsvorschriften verschärft und somit teurer wurden.
Seit 28 Jahren auf der Kirmes
Das Zelt ist eine der beliebtesten Attraktionen auf der nach eigenen Angaben größten Kirmes am Rhein. Laut Brauerei besuchten 2015 über 115.000 Besucher das sogenannte „King’s Palace“ an den Kirmestagen im Sommer. Seit 28 Jahren war es nahezu durchgehend Teil des Volksfestes. Absagen anderer Zeltbetreiber sind bisher nicht bekannt.
Harte Kritik an der Entscheidung
Düsseldorfs Oberbürgermeister Geisel (SPD) sprach von einem „verhängnisvollen Signal.“ Er warnte in der „Rheinischen Post“ davor, die Schere im Kopf anzusetzen. Ein volle Altstadt sei nicht weniger oder mehr gefährlich als die Kirmes. Besonders heftig reagierten die Düsseldorfer Schützen. Sie veranstalten die Kirmes. Schützenchef Inden äußerte sich in einem Schreiben, dass die Absage der Kirmes und den Schaustellern potenziell schade. Das könne er in keiner Weise billigen. In der „Rheinischen Post“ äußerte sich auch der Schaustellerverband deutlich. Wenn dem Füchschen-Chef König die Sicherheitslage insgesamt zu angespannt sei, müsse er konsequent sein und auch sein Lokal in der Altstadt schließen.