Beschützt durch ein Großaufgebot von Polizisten hat der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders am Samstag die heiße Phase seines Wahlkampfes für die Parlamentswahl am 15. März eröffnet.
In Spijkenisse südlich von Rotterdam, einem der Stadtteile mit dem höchsten Migrantenanteil, wiederholte der Chef der Partei für die Freiheit (PVV) vor allem seine Forderung, “die Niederlande den Niederländern” zurückzugeben.
Wilders griff kriminelle jugendliche Marokkaner scharf an:
“Schauen sie auf die Islamisierung, wie wir Terrorismus ins Land lassen. Wie wir marokkanischen Abschaum herumlaufen lassen, ohne etwas gegen ihn zu unternehmen”, erklärte Wilders.
“Nicht alle sind Abschaum, aber es gibt eine Menge marokkanischen Abschaums in Holland, der die Straßen unsicher macht, hauptsächlich Jugendliche, die man nicht ernst nimmt. Wir nehmen sie ernst und werden für Sicherheit sorgen”, sagte Wilders zu Journalisten auf englisch.
Mehrere Dutzend Demonstranten hielten Plakate mit der Aufschrift “Flüchtlinge willkommen” hoch.
“Was er will, macht mit sehr viel Angst. Viele Menschen haben sich daran gewöhnt und protestieren nicht mehr. Es ist wichtig, seine Meinung zu sagen, zu sagen, dass man nicht einverstanden ist mit dem, was passiert und mit seinen Wählern Kontakt aufzunehmen, denn ich habe festgestellt, dass viele gar nicht wissen, was sie da wählen”, meint Wilders-Gegnerin Emma Smeets.
Die rechtsliberale VVD-Partei von Ministerpräsident Mark Rutte konnte in den vergangenen Tagen in den Meinungsumfragen zu der führenden Wilders-Partei aufschließen. Rutte hatte in seinen Reden eine härtere Linie gegen Ausländer eingenommen. Außerdem profitiert seine Partei von der guten Wirtschaftslage.
Eine Regierungsbeteiligung von Wilders PVV nach der Parlamentswahl gilt als äußerst unwahrscheinlich, da keine Partei mit ihm eine Koalition eingehen will. Angesichts der zersplitterten Parteienlandschaft in den Niederlanden sind Regierungsbündnisse von vier oder mehr Parteien erforderlich.