Witten. 105 Euro Strafe für ein paar Blätter altes Laub. Die will die Stadt Witten von der dreifachen Mutter Sabrina Labahn Rico (34) aus Witten-Rüdinghausen.
Nur weil sie sich an ihre Pflicht gehalten hatte, die 25 Meter Gehweg vor ihrem Haus sauber zu halten.
Ein paar Blätter auf das Beet zurück gefegt
Wie so oft fegte die junge Frau auch am 28. März wieder pflichtbewusst den Gehweg vor ihrem Haus an der Brunebecker Straße.
„Es war windig. Ich hatte schon einen Haufen Blätter zusammengefegt und zum Müll gebracht, als ein paar Blätter von dem Beet auf den Gehweg geflogen sind“, erzählt Sabrina Labahn Rico der WAZ.
Ohne groß darüber nachzudenken, fegte sie das bisschen Laub wieder zurück unter den Baum.
Grundstück der Stadt sei verschmutzt
Sekunden später stand plötzlich eine Dame vom Ordnungsamt vor ihr und verlangte Sabrina Labahn Ricos Personalien. Der verdutzten Frau erklärte die Regelhüterin, dass ein Grundstück der Stadt nicht verschmutzt werden dürfte.
Der Tatort: ein etwa drei Quadratmeter großes Fleckchen Erde auf dem ein Baum steht. Ein paar Reste Rasen sowie ein bisschen Unkraut.
Aus 35 Euro machte die Stadt 105 Euro
Kurz darauf flatterte ein Aufforderung zur Zahlung von 35 Euro Verwarngeld ins Haus. Auf Nachfrage teilte die Stadt Sabrina Labahn Rico mit, dass sie dagegen Widerspruch einlegen könnte. Das tat sie dann auch.
Vergangenen Montag dann ein neuer Brief der Stadt: Ein Bußgeldbescheid über 105 Euro, den sie zahlen muss. Die Ordnungsbehörde akzeptiert ihren Widerspruch nicht. Denn die Ordnungsamt-Mitarbeiterin hätte gar nicht auf die ins Beet gefegten Blätter reagiert, sondern auf Blätter auf der Straße. Und das könne einen Gulli verstopfen.
Sabrina Labahn Rico ist von ihrer Stadt enttäuscht. Für sie sind 105 Euro viel Geld. Wenn sie wirklich zahlen muss, dann ist das für sie nur in Raten möglich.
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