Das kommunale Wohnungsbauunternehmen Gesobau hat am 16. April die Errichtung zweier Gebäude für geflüchtete Menschen am Senftenberger Ring 37/39 offiziell abgeschlossen.
Mieter beider Häuser wird das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF). Errichtet in modularer Bauweise, bieten die Häuser auf 11 590 Quadratmetern Grundstücksfläche Platz für insgesamt 435 Menschen. 109 Wohnungen mit einer Größe zwischen einem und vier Zimmern verteilen sich auf ein zur Straßenseite ausgerichtetes achtgeschossiges sowie ein etwas zurückgesetztes, viergeschossiges Gebäude.
Zunächst werden in beide Häuser Menschen mit Fluchthintergrund einziehen. Das Auswahlverfahren für den Betreiber führt das LAF durch. Der Mietvertrag zwischen der Gesobau und dem Landesamt wird zunächst auf drei Jahre angelegt, mit Option auf zweimalige Verlängerung um jeweils drei weitere Jahre. Nach der Erstnutzung können beide Gebäude geringfügig umgebaut werden und in die reguläre Vermietung übergehen: Somit wird mittelfristig mehr bezahlbarer Wohnraum in Reinickendorf bereitgestellt.
Uwe Brockhausen (SPD), Stadtrat für Integration und Soziales, betont anlässlich der Fertigstellung der Gebäude, dass ein sicheres Zuhause ein wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Integration sei.
Ärger um weiteren vom Senat geplanten Standort
Er verweist zudem auf das Netzwerk ehrenamtliche Helfer im Märkischen Viertel, das sich für ihr Quartier stark macht und auch bei der Integration der neuen Mitbewohner hilft. Im Umfeld der neuen Einrichtung ist auch das Integrationsmanagement der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen „BENN – Berlin entwickelt neue Nachbarschaften“ aktiv.
Ärger gibt es um eine vom Senat geplante Modulare Unterkunft für Geflüchtete am Waidmannsluster Damm 12/14. Das Gelände ist vom Betreiber eines Campingplatzes bis 2021 angemietet. Der Vertrag sieht zudem die Option einer einseitigen Verlängerung durch den Mieter vor. Langfristig hat der Bezirk ohnehin andere Pläne: Er hat Bedarf für die Nutzung als Schulstandort angemeldet. Tobias Siesmayer, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der BVV, kritisiert, dass der Senat eine Entscheidung gegen den Bezirk getroffen habe.