Angeklagt wegen schweren Raubes: Djordje K. und Hosein E. (r.) im Landgericht. Foto: Martin Brinckmann
Hamburg – Plötzlich tut ihnen das Opfer „sehr leid“. Auf schweren Raub mit Waffeneinsatz stehen ja auch mindestens fünf Jahre Knast…
29. Juni 2019: Hosein E. (21) dringt verkleidet als DHL-Bote mit einem Paket in die Wohnung von Renate S. (78) ein. Der Iraner gesteht vor Gericht: „Ich hatte eine Schreckschusswaffe, fesselte die Dame.“
Und: „Nachdem sie zwei Mal den falschen Code am Safe eingab, sagte ich zu ihr: ,Ich schneide dir das Ohr ab!’“
Festnahme durch eine SEK-Kommando: Der Angeklagte Hosein E. (21) in HandschellenFoto: Bild Regio
Da gibt das Opfer klein bei. E. und seine beiden Komplizen entkommen mit 100 000 Euro Bargeld, Goldmünzen, Sportwaffen.
Vorher sprüht N. der Frau noch Reizgas ins Gesicht. Das bereue er jetzt: „Das ist voll traurig. Ich bin kein böser Mensch. Ich hatte keine Zeit nachzudenken. Ich war voll auf Koks.“
Weitere Ausreden: die „falschen Freunde“ und seine „problematische Jugend im Iran“.
Mittäter Djordje K. (21) gibt sich naiv. „Einen Überfall, so wie man es im Film sieht“, will sich der Serbe vorgestellt haben. Der Anblick der am Boden gefesselten Frau habe ihn dann „schockiert“.
Komplize Ecevit P. (44) sagt, er habe nichts von Waffen gewusst. „Ich sollte nur draußen warten“, so der Türke.
Raubopfer: Renate S. (78) fühlt sich seit dem Überfall sehr unwohl in ihrer WohnungFoto: Jan-Henrik Dobers
Das Opfer leidet noch immer schwer unter den Folgen der Tat. Der Prozess geht weiter.