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Mai 09

Asylbewerber folgt Frau und zieht sich aus

Auf dem Nachhauseweg vom Leopoldplatz stellt ein Mann einer Frau nach und belästigt sie. Michael Hescheler

Sexueller Übergriff: Tatverdacht richtet sich gegen einen 24-jährigen Asylbewerber

Sigmaringen sz Ein 24-jähriger Asylbewerber sitzt seit Samstag in Untersuchungshaft. Er soll seinem 63 Jahre alten Opfer vom Leopoldplatz bis nach Hause gefolgt sein. In ihrem Treppenhaus soll sich die Frau mittels Pfeffersprays zur Wehr gesetzt haben. Eine Nachbarin wählte laut einer Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei vom Montag den Notruf. Der Mann soll sich zu diesem Zeitpunkt bereits bis zur Unterhose entkleidet haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist die Frau verletzt worden.

Laut der Pressemitteilung erfolgt die Festnahme am Samstagmorgen gegen 1.30 Uhr in einem Mehrfamilienhaus am Rand der Innenstadt. Der 24-jährige Asylbewerber soll sich heftig gegen seine Festnahme gewehrt haben. Bei ihm handelt es sich nicht um einen Bewohner der Landeserstaufnahmestelle. Laut Polizei war er betrunken, bei ihm wurde ein Blutwert in Höhe von einem Promille Alkohol festgestellt.

Mit Pfefferspray gewehrt

Dem 24-Jährigen wird zur Last gelegt, beim Leopoldplatz die 63 Jahre alte Frau angesprochen zu haben, die sich ohne Begleitung auf dem Nachhauseweg befand. Die Frau habe den Tatverdächtigen mehrfach darauf hingewiesen, dass er sie in Ruhe lassen soll, sagt Karl-Heinz Beiter von der Staatsanwaltschaft Hechingen. Trotz dieser Ansage soll der Beschuldigte der Frau bis zu deren Wohnhaus gefolgt sein, „wo es ihm gelang, an der Geschädigten vorbei in das Treppenhaus des Mehrfamilienhauses zu gelangen“, schreiben die Sicherheitsbehörden.

Mittels Pfeffersprays soll sich die Frau gegen den Tatverdächtigen zur Wehr gesetzt haben, der sich bereits bis auf die Unterhose entkleidet haben soll. Eine Mitbewohnerin der Hausgemeinschaft soll die Polizei verständigt haben. Weitere Angriffe soll die Frau bis zum Eintreffen der Polizeibeamten durch Drohen mit dem Pfefferspray verhindert haben. Bei der Durchsuchung des Beschuldigten wurde eine kleine Menge Cannabis aufgefunden, teilt die Polizei weiter mit.

Grafik: Zahl der tatverdächtigen Flüchtlinge nimmt zu

Die Zahl der polizeilich erfassten Straftaten, an denen ein tatverdächtiger Flüchtling beteiligt war, nahm in Baden-Württemberg im Vergleich zu 2015 um 37,5 Prozent zu – ohne jene Delikte, die nur Ausländer begehen können, also beispielsweise Verstöße gegen das Aufenthaltsrecht. Bei jeder zehnten begangenen Straftat ist ein Flüchtling tatverdächtig; diese machen nur rund 1,5 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Ein Grund dafür ist, dass es sich bei den Zuwanderern vor allem um junge Männer handelt, die unabhängig von der Nationalität häufiger straffällig werden als Frauen oder ältere Menschen.In der Region stieg die Zahl vor allem im Kreis Biberach und Sigmaringen sowie in der Grenzregion Lindau; im Ostalbkreis nahm sie ab.

 

Viele Straftaten werden allerdings in den Gemeinschaftsunterkünften begangen, betont Marcel Fischer, Kriminaloberkommissar am  Polizeipräsidium in Kempten. Überwiegend handele es sich hierbei um Raub, Nötigung, Bedrohung, Geiselnahme, Freiheitsberaubung sowie Körperverletzung.

Die Liste der Vorwürfe ist lang

Gegen den Beschuldigten wurde ein Ermittlungsverfahren wegen sexuellen Übergriffs, Körperverletzung, Beleidigung, Hausfriedensbruch, Widerstands gegen Polizeibeamte und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hechingen ordnete der Bereitschaftsrichter bereits am Wochenende Untersuchungshaft an.

Über die weiteren Ermittlungen würden die Beamten nun den genauen Tatablauf herausfiltern. „Die Aussagen werden analysiert, Zeugen befragt und es wird entschieden, ob Gutachten angefertigt werden müssen“, sagt Oberstaatsanwalt Beiter. Danach werde entschieden, ob die Hechinger Behörde Anklage erhebt. Wie lange die Ermittlungen dauern werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar.

Quelle: Schwäbische

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