Memmingen (Bayern) – Völlig aufgelöst kam Flugbegleiterin Patricia F. (22) am 28. Juli 2018 zum Tor 1 des Memminger Flughafens und schrie: „Ein schwarzer Mann hat mich angefallen und vergewaltigt.“
Für den zur Realität gewordenen Alptraum der zierlichen Portugiesin muss sich seit Dienstag der gambische Asylbewerber Fabakary D. (23) vorm Landgericht Memmingen verantworten. Dabei kam raus: Patricia F. war nicht sein einziges Opfer!
Über seinen Anwalt ließ er alle Vorwürfe gestehen. Die Tat zu schildern, das überließ er aber seinem bis heute verängstigten Opfer. Sie war an jenem Juli-Tag um 5 Uhr auf dem Weg zur Frühschicht, als sie ein Radfahrer überholte, der neben sich ein weiteres Rad schob. „Er hielt mich an, schmiss meine Tasche auf den Boden“, erinnerte sich die Nebenklägerin. „Ich fragte auf Englisch: ‚Was willst du von mir?‘ Er sagte: ‚Sei ruhig, i fuck you‘.“
Weil weit und breit niemand zu sehen war und sie den Vergewaltiger nicht provozieren wollte, wagte sie es nicht, um Hilfe zu schreien. „Er machte mir die Hose auf und drehte mich um. Ich musste mich am Fahrrad festhalten, während er sich an mir vergriff. Ich hatte Todesangst, ich dachte, ich muss sterben.“ Nach unendlich erscheinenden sieben Minuten schickte er sie mit einer abfälligen Handbewegung fort. „Als er fertig war, sagte ich ‚Thank you‘, weil er mich am Leben gelassen hat“, sagte Patricia F. aus.
Weil sie sofort die Flughafen-Sicherheit alarmierte, wurde Fabakary D. nur eine Stunde später in seiner Asylbewerberunterkunft in Memmingerberg festgenommen. Hier hatte er erst am Tag zuvor Ärger gemacht. Eine Familie, die ihm Monate zuvor mal bei einem Behördengang geholfen hatte, stalkte er immer wieder und verfolgte sie bis in den Garten. Um 14.30 Uhr drückte er sich laut Anklage durch die Hecke und ging auf die im Planschbecken sitzende Tochter zu. Die Mutter konnte das Kind gerade noch packen und sich im Kinderzimmer verschanzen.
Nachdem er mehrfach gegen eine verschlossene Tür geschlagen und herumgeschrien hatte, zog er zum nächsten Haus und trommelte dort auf der Motorhaube eines Autos herum. Als sich die Besitzerin ihm in den Weg stellte, fuhr Fabakary D. ihr mit der Hand am Oberschenkel entlang zum Schritt und sagte „I love you“. Dabei stand er unter Alkoholeinfluss.
Neben der Haftstrafe droht dem 2018 über Italien und die Schweiz nach Deutschland eingereisten Gambier nun die Ausweisung. Sein Asylantrag hätte wohl ohnehin nur geringe Erfolgsaussichten. Auf die Frage, warum er aus Gambia floh, sagte Fabakary D. am Dienstag nur: „Ich habe keinen Grund gehabt, ich wollte einfach fort.“