Auslöser für Streit unter afghanischen Schülern war ein Referat über die Volksgruppe der Paschtunen gewesen. Opfer kam glimpflich davon. Direktor kündigte das Ende der Übergangsklasse an.
Nach der blutigen Auseinandersetzung zwischen zwei afghanischen Asylwerbern der so genannten „Übergangsklasse“ an der HAK Liezen am Donnerstag wird diese im Vorjahr eingerichtete Klasse geschlossen. „Es tut mir leid für die anderen Schüler Das sind gute, liebe und gescheite junge Leute“, sagte ein hörbar bedrückter Direktor Josef Ahornegger der Kleinen Zeitung.
Was war passiert? Gegen 12.30 Uhr kam es unter einer Gruppe von jungen Asylwerbern auf dem Areal des ehemaligen Lutz-Möbelhauses in der Nähe der Handelsschule Liezen zu einem heftigen Streit. Auslöser dürfte ein Referat über die Volksgruppe der Paschtunen gewesen sein, das ein 20-jähriger afghanischer Schüler in der Übergangsklasse für Asylwerber gehalten hatte. Offenbar durch unterschiedliche Religionsauffassungen und Stammesansichten kam es laut Polizei danach im Freien zu einer tätlichen Auseinandersetzung. Da zog der 20-Jährige plötzlich ein Messer und verletzte seinen 17-jährigen Kontrahenten damit im Bereich des Hinterkopfes und des Unterarmes. Der Verdächtige wurde kurz darauf festgenommen und die Tatwaffe – ein Küchenmesser mit elf Zentimetern Klingenlänge – sichergestellt.
Spital wieder verlassen
Das Rote Kreuz, das mit einem Notarztfahrzeug vor Ort war, brachte das Opfer ins LKH Rottenmann. Der 17-Jährige hatte nur oberflächliche Schnittverletzungen erlitten und konnte noch am Nachmittag das Spital wieder verlassen. Die Einvernahme der beteiligten Personen, bei der ein Dolmetscher übersetzen muss, dauern unterdessen weiter an.