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Dez 21

Autohaus empfiehlt syrischem Bewerber Rückkehr in Heimat

Ein 26 Jahre alter Syrer bewirbt sich bei einem Autohaus in NRW um einen Ausbildungsplatz. Er bekommt eine Absage. Das Antwortschreiben löst einen Sturm der Entrüstung aus. Das Autohaus bittet um Entschuldigung.

Salim F. traute seinen Augen kaum. Der syrische Flüchtling hatte sich bei einem Autohaus in Warstein um einen Ausbildungsplatz beworben. Dass er abgelehnt wurde, war für ihn einem Bericht des Onlinemagazins „Migazin“ zufolge kein Drama. Nur was in dem Antwortschreiben stand, ließ den 26-jährigen Mann sprachlos zurück.

Darin heißt es demnach wörtlich:

„Ich möchte Ihnen eher die Empfehlung aussprechen, in ihr Land zurückgehen (sic!), da der Krieg beendet ist und Sie dort dringend benötigt werden, um es wieder aufzubauen.“

„So etwas hätte ich mir niemals vorgestellt. Ist das normal in Deutschland?“, wird der Syrer, dessen Name von der Redaktion geändert wurde und der vor zwei Jahren nach Europa gekommen sein soll, in dem Magazin zitiert. Er spreche Deutsch, habe sich gut auf die Bewerbung vorbereitet – selbst eine Beraterin beim Arbeitsamt habe ihm die „super Bewerbung“ bescheinigt.

Viele Leser im Netz reagierten mit Unverständnis auf das Schreiben: „Ein Unding – absolut unverschämt“, lautete etwa der meistgelikte Kommentar unter dem Artikel auf Facebook.

Autohaus entschuldigt sich

Der Aufschrei der Empörung war so groß, dass sich das Autohaus nur Stunden nach Bekanntwerden öffentlich entschuldigte: „Durch eine nicht nur dumme, sondern auch inhaltlich falsche Darstellung gegenüber eines Bewerbers durch eine verantwortliche Person unseres Unternehmens, werden wir zu Recht kritisiert“, heißt es auf Facebook. „Wir möchten uns für diese Äußerung entschuldigen und werden personelle Konsequenzen aus diesem Vorfall ziehen.“

https://www.facebook.com/BuddeAutomobile/posts/1493378294051462

In einer persönlichen Stellungnahme ergänzte Geschäftsführer Carsten Budde: „Die für das Schreiben verantwortliche Person hat das persönliche Fehlverhalten eingeräumt. Die „Rheinische Post“ will erfahren haben, dass der Mitarbeiter bei der Firma mittlerweile gekündigt hat.

Budde schreibt in dem Facebook-Post, er sei fassungslos gewesen, als er von dem Inhalt des Schreibens in Kenntnis gesetzt wurde. „Ich habe den Bewerber persönlich ermutigt, seine Bewerbung bei uns einzureichen.“ Bei dem jungen Mann habe er sich entschuldigt und um ein neues Vorstellungsgespräch gebeten. Ob der Syrer das Angebot annimmt, ist bislang unklar.

https://www.facebook.com/BuddeAutomobile/posts/1493610237361601

Quelle: Welt

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