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Jun 03

Beim Testspiel werden Gündogan und Özil ausgepfiffen

Mesut Özil und Ilkay Gündogan wurden bei Deutschlands 1:2-Pleite gegen Österreich in Klagenfurt ausgepfiffen. Teamkollegen wie unter anderem Joshua Kimmich äußerten sich im Anschluss dazu.

Es war für das ganze deutsche Team ein Abend zum Vergessen. Besonders enttäuschend verlief er aber für Ilkay Gündogan und Mesut Özil. Die beiden Nationalspieler wurden von Teilen der Fans ausgepfiffen.

Es passte irgendwie zu diesem Abend, dass das Testspiel der DFB-Elf gegen Österreich mit hundert Minuten Verspätung angepfiffen worden war. Ein schweres Unwetter war über das Wörthersee-Stadion hinweggezogen und hätte die Partie beinahe zunichtegemacht. Dass das Spiel schließlich doch noch stattfinden konnte, darauf hätten die Deutschen im Nachhinein wohl gerne verzichtet.

Kurz vor dem Weltturnier erlebte der große Favorit ein Debakel in den Alpen. Mit 1:2 ging der Titelverteidiger gegen die nicht für die WM qualifizierten Nachbarn baden. Es war Österreichs erster Sieg gegen Deutschland seit 32 Jahren.

Einer musste sich bei der Regenschlacht von Klagenfurt besonders begossen vorgekommen sein: Ilkay Gündogan. Der Mittelfeldspieler sah sich von Beginn der Partie an dem Unmut einiger Fans ausgesetzt. Schon bei der Nationalhymne gab es vereinzelt Pfiffe, später dann wurde Gündogan bei beinahe jeder Ballberührung ausgepfiffen.

Der 27-Jährige blieb davon nicht unbeeindruckt. Er wirkte auf dem Platz angefressen, leistete sich in der ersten Hälfte ein Frustfoul, legte sich mit dem Schiedsrichter an und ließ in der Folge die defensive Stabilität in seinem Spiel vermissen. Auf der Kroos-Position war er überfordert, machte viel zu viele Fehler.

Insgesamt war es ein schwacher Auftritt des Stars von Manchester City, was an diesem Abend allerdings für so ziemlich jeden im deutschen Team galt. In der 56. Minute erlöste Bundestrainer Joachim Löw den Gelsenkirchener und wechselte ihn für Leon Goretzka aus. Als Gündogan vom Platz ging, erntete er erneut Pfiffe.

Müller nimmt die Kollegen in Schutz

Offenbar nimmt ihm ein Teil der DFB-Anhänger immer noch übel, dass er gemeinsam mit Mesut Özil zu einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan gegangen war. Fotos von dem Treffen hatten vor drei Wochen ein harsches Echo ausgelöst.

Auch Özils Auswechslung quittierte mancher Zuschauer im Wörthersee-Stadion mit Pfiffen – obwohl der Mittelfeldspieler zunächst das Führungstor der Deutschen in der 11. Minute erzielt hatte. Doch dann tauchte auch Özil ab und konnte dem Offensivspiel seiner Mannschaft keine entscheidenden Impulse mehr verleihen.

Nationalstürmer Thomas Müller nahm seine beiden Teamkollegen in WELT AM SONNTAG gegen übermäßige Kritik in Schutz. Er könne zwar verstehen, dass der Auftritt der beiden einige Leute irritiert habe, aber man habe sich intern ausgesprochen und sämtliche Unklarheiten ausgeräumt. „Für uns ist das Thema nun abgehakt“, so Müller.

Auch Teammanager Oliver Bierhoff hatte vor weiterer Kritik an Özil und Gündogan gewarnt. „Mesut und Ilkay sind junge Menschen. Man muss sie nicht auf ewig verdammen“, sagte Bierhoff der „Süddeutschen Zeitung“.

„Es passiert auch hoch qualifizierten und erfahrenen Politikern, dass sie ins Fettnäpfchen treten, dass sie Fehler machen oder falsche Symbole aussenden – und danach geht’s weiter. Für Fußballer sollten keine anderen Maßstäbe gelten“, mahnte Bierhoff.

Quelle: welt

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